Zweilicht
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Nina Blazon verpasst ihrem Fantasyroman im Verlauf der Handlung zunehmend einen dystopischen Anstrich¸ der in den Jugendbüchern zur Zeit so beliebt ist. Sie webt Mythen in ihre Erzählung die eine gewisse Sehnsucht in eine Welt der Natur und Technikfeindlichkeit aufleben lässt. In dieser Hinsicht ist sie dem Steampunk nicht unähnlich¸ denn dort geht es ebenfalls darum¸ der allzu sachlichen Technikfreundlichkeit mit Ästhetik und Moral etwas mehr von dieser Welt abzugewinnen. Nach einem fesselnden Beginn¸ geht Zweilicht zunächst recht gemächlich weiter. Wie in ihren anderen Romanen lässt sich Nina Blazon viel Zeit¸ bis ihr aktueller Roman Fahrt aufnimmt. Zweilicht wird zu einem fesselnden und lohnenden Lesespass für Jugendliche wie auch Erwachsene¸ die sich darauf einlassen. Gerade die Liebesgeschichte(n von Jay sind auf ein altersloses weibliches Publikum ausgerichtet. Erzählt wird aus der Sicht von Jay¸ dennoch gibt es ab und zu ein paar Erzählwechsel¸ die uns einen Einblick in das Leben und die Sichtweise der weiblichen Heldinnen gibt. So erzählt Nina Blazon nicht nur von einem Protagonisten¸ sondern auch von den dazugehörenden Nebencharakteren¸ die das Buch mit aufbauen. Neben Jay¸ einem eigenständigen Charakteer der weiss was er tut¸ und den anderen ergeben sich schnell ereignisreiche Beziehungen. Bei Ivy und bei Madison fällt es schwer zu entscheiden¸ wer die sympathischere Person ist. Hinter beiden lauert ein Geheimnis. Der Schreibstil ist wie immer recht leicht und oft blumig ausgeschmückt¸ wie alle ihre Romane. Dennoch gelingt es ihr immer wieder¸ den Leser gefangen zu nehmen und in eine andere Welt zu entführen. Wer mehr über Nina Blazon in Erfahrung bringen möchte¸ den verweise ich gern auf den phantastischen Bücherbrief 568. Zum Buch gehört auch ein Umschlag und ist wunderschön gestaltet¸ obwohl das Motiv nicht neu ist und immer wieder für Jugendbücher Verwendung findet.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355