Zeitstürme 3: Die Schatten des Krieges
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die Firma Dr. Zeus Inc. schuf die Voraussetzungen für die Reise in die Vergangenheit. Entsprechend der Prämisse¸ möglichst viel Geld zu scheffeln¸ werden Agenten nicht etwa in die Vergangenheit gesendet¸ sondern vor Ort angeworben. Dies geschieht indem man Kinder ohne Familie von der Strasse oder aus Waisenhäusern holt und entsprechend ausbildet. Zuerst sollten die Zeus-Agenten vor allem seltene endemische Pflanzensamen und ausgestorbene Tierarten sammeln¸ weil in der Welt der Zukunft mit dem Samen eine Menge Geld gemacht werden kann. Den Agenten werden alle wesentlichen Dinge beigebracht¸ die sie wissen müssen um ihre Arbeit zu erfüllen. Dazu gehört auch eine relative Unsterblichkeit. In ihrer eigenen Zeit müssen sie natürlich aufpassen um nicht als Aussätzige aufzufallen. Für Zeus Inc. sind die Agenten vor allem eines. Billige Arbeitskräfte¸ die es auszubeuten gilt. Doch zurück zu den Agenten in der Postkutschenstation. Den Agenten wurden unterschiedliche Aufträge zugeteilt. Ob sie nun als Hure verkleidet die Gegend durchstreifen und nach historischen Augenzeugenberichten die Augen offen halten¸ Bären oder Kojoten¸ die in der Zukunft ausgestorben sind fangen oder wie Mendoza in ihrem Spezialgebiet¸ Samen sammeln¸ jeder ist nach besten Kräften im Dienste von Zeus Inc. unterwegs.
Bis zu diesem Zeitpunkt geschieht nicht viel in der Erzählung. Ich selbst bin von DIE SCHATTEN DES KRIEGES eher enttäuscht. Ich bin aber auch eindeutig nicht das Zielpublikum. Ich habe den Roman weiter gegeben um eine andere Meinung einzuholen. Die Leserin war begeistert. Es wäre doch ein schönes Buch mit all den Beschreibungen¸ wo denn später mal die Schönen und Reichen wohnen würden und wie es zu der damaligen Zeit ausgesehen haben muss. Der Roman ist nur zufällig eine Zeitreisegeschichte. Es hätte auch jeder andere pseudohistorische Roman sein können. Für mich als Phantastikfan eine Enttäuschung. Für die Leserin von 75 Jahren ein guter Roman. Wo also soll man die Grenze ziehen?
Ist es der schlicht langweilige Roman oder der gut geschriebene Roman? Ansichtssache. Sollte ich aber als Phantast die Zielgruppe sein¸ schliesslich erscheint der Roman in der Nummerierung in der Phantastikreihe¸ dann sind 2 Punkte ausreichend.
Eine Rezension von: HP http://www.spaet-lese-abend.de