Zeitalter der Wandlung 2: Flammenbucht
Mit "Flammenbucht" ist der zweite Teil aus der Trilogie "Die Zeit der Wandlung" von Markolf Hoffmann erschienen.
Wie auch im ersten Band wird die Handlung auf verschiedenen Ebenen beschrieben. Es gibt drei Haupterzählstränge¸ die immer wieder abwechselnd fortgeführt werden. Aber noch immer sind die Goldei die große Bedrohung für die bekannte Welt.
Der Fürst Baniter von Ganata hat erfolgreich im ehemals verfeindeten Arphat mit der Königin verhandelt.. Es wird vereinbart¸ dass beide Reichen gegen die Goldei gemeinsam kämpfen. Das Bündnis soll mit der Heirat des Kaisers von Sithar¸ dem Herrn von Baniter¸ und der Königin von Arphat besiegelt werden.
Beide reisen mit ihrem Gefolge nach Thax. Doch die politischen Feinde von Baniter¸ das sogenannte "Gespann"¸ war nicht untätig. Der Kaiser ist unter mysteriösen Umständen gestorben. Sein Sohn Uliman¸ der erst zwölf Jahre alt ist¸ wird zum neuen Kaiser gekrönt. Das Gespann erhofft sich dadurch einen noch größeren Einfluss.
Aber auch der im ersten Band entstandene Religionsstreit weitet sich auch auf den Kaiser und seinen Rat¸ dem silbernen Kreis¸ aus. Der rebellische Hohepriester Nhordukael greift mit seinen Anhängern die Hauptstadt Thax an. Völlig unerwartet für den silbernen Kreis wird die Stadt von den Rebellen überrannt. Alle müssen fliehen. Ihr Ziel ist die alte Hauptstadt Vara¸ an die Baniter ganz persönliche Erinnerungen hat und in der er neue Pläne schmiedet.
An einem ganz anderen Ort gerät der vormals von den Goldei entführte Zauberlehrling Laghonas in die Hände einer seltsamen Sekte. Mit Hilfe einer Maske¸ die er von den Goldei bekommen hat¸ ist er in der Lage¸ die magischen Quellen zu durchschreiten und kann in den Kampf um die Sphären eingreifen. Erst langsam wird klar¸ dass er Teil eines alten Planes ist und er einer der Auserwählten ist. Auch der andere Auserwählte erkennt erst spät¸ welche Rolle ihm zugedacht ist und wie er zu handeln hat.
Der menschliche Sympathisant der Goldei hat den magischen Leuchtturm von Fareghi unter seine Kontrolle gebracht. Ein Befahren des Silbermeeres ist nun nicht mehr möglich¸ und die Händler in Morthyl befürchten schon das Schlimmste. Zu dieser Zeit erreicht der Lehrmeister vom neuen Kaiser Uliman die Insel. Er ist magisch bewandert und bietet dem Fürsten seine Hilfe an. Begleitet wird er von seiner Leibwächterin¸ die ihr eigenes dunkles Geheimnis mit sich trägt und in Morthyl davon eingeholt wird.
Aber auch die anderen beiden Mitglieder der Reisegesellschaft haben ihre Aufgaben und dunkle Geheimnisse¸ und so kommt es schließlich zum großen Showdown am Leuchtturm.
Der Roman "Flammenbucht" kommt nicht an den ersten Teil heran. Er ist gut¸ aber die vielen Orte und Handlungswechsel machen das Lesen anstrengend. Manchmal wünschte ich mir¸ einen Handlungsstrang weniger oder etwas mehr von dem Charakter.
Die Figuren sind alle sehr gut und prägnant ausgearbeitet. Sehr schön ist¸ dass es keinen Überhelden gibt. Alle Beteiligten haben ihre dunklen Geheimnisse und Schwächen. Auch die Randfiguren¸ wie zum Beispiel die Frau von Baniter¸ beeinflusst kurz die Handlungen.
Gelungen fand ich die Schlacht um Thax. Im Gegensatz zu vielen anderen Autoren¸ die sich mehrere Seiten über die Gewaltorgien auslassen¸ verzichtet der Autor in diesem Roman darauf. Sie wird in einem Gespräch zwischen Baniter und seiner Frau in der Nachschau kurz behandelt.
Trotzdem ist der Roman gut. Dem Autor gelingt es¸ den Spannungsbogen aus dem ersten Band "Nebelriss" aufrechtzuerhalten und¸ so hoffe ich¸ in dem dritten und letzten Band "Schattenbruch" (Erscheinungstermin voraussichtlich Oktober 2005) gelungen abzuschließen.
Eine Rezension von: Thomas König