Zeit: Odyssee
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Für die Menschen ändert sich alles und jeder Mensch fragt sich¸ wie dies geschehen konnte. Zudem tauchen seltsame Kugeln auf¸ die Augen gleich¸ alles beobachten. Eine Sojus-Kapsel macht sich auf den Weg zur Erde. Sie koppelt sich von der internationalen Station ISS ab und fliegt heim. So glaubt die dreiköpfige Besatzung. Doch plötzlich ist die ISS verschwunden und auf der Nachtseite des Planeten zeigt sich nicht der geringste Lichtschein. Es scheint so¸ als ob alle Städte ausradiert worden wären. Ebenso ist es unmöglich¸ mit der Erde und dem entsprechenden Weltraumbahnhof¸ noch mit der ISS Verbindung aufzunehmen. Als die Raumfähre schliesslich in der weiten russischen Steppe aufsetzt¸ landet die Besatzung in den Händen von Dschingis Khan.
Bisesa Dutt¸ Inderin¸ Casey Othic¸ Amerikaner und Abdikadir Omar¸ Paschtune fliegen zu dritt in einem Hubschrauber einen routinemässigen Erkundungsflug. Sie werden dabei von einem Jungen mit Panzerfaust abgeschossen und landen plötzlich im Jahr 1885 nahe einem britischen Fort¸ in dem der später berühmte Autor Rudyard Kipling dient. Den drei modernen Menschen geht erst einmal nicht auf¸ dass sie in einer fremden Zeitzone auf dem gleichen Planeten gelandet sind. Gleichzeitig wird die Primatin von den Soldaten des Forts gefangen genommen und soll nach England geschafft werden. Aber weder Soldaten noch Hubschrauberbesatzung bekommen Kontakt zu ihren eigenen Leitstellen.
Irgendwann entschliesst man sich¸ eine Expedition zu starten¸ die Europa zum Ziel hat. Auf dem Weg dorthin trifft man u.a. auf Alexander den Grossen¸ die sagenhafte Stadt Babylon¸ die Astronauten der ISS und andere mehr.
Was vor vielen Jahren mit 2001- ODYSSEE IM WELTRAUM begann¸ führt Arthur C. Clarke mit Stephen Baxter heute weiter. Viele Ideen des oben genannten Buches und später gleichnamigen Filmes¸ finden sich hier wieder. Der Anfang und das Ende¸ Vergangenheit trifft Zukunft¸ mit nur kleinem verweilen in EINER Gegenwart¸ wird hier ebenso vertreten. Der nun fast 90jährige Arthur C. Clarke knüpft mit dem jungen Autor Stephen Baxter an seinen alten Erfolg an. Beide Autoren kommen aus dem wissenschaftlich-technischen Bereich und gelten als erfolgreiche Vertreter eben jener technischen Phantastik¸ die mit Jules Verne in den 1880er Jahren ihren Anfang fand.
Das Buch selbst gefiel mir zu Beginn gar nicht. Doch je mehr ich darüber nachdenke¸ wie ich den Inhalt beschreiben soll¸ desto unbeschreiblicher¸ aber nachdenklicher wirkt das Buch auf mich. Ich denke es ist wichtig¸ ZEIT-ODYSSEE nicht einfach nur schnell durchzulesen¸ sondern es auch zeitweise auf sich einwirken zu lassen.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355