Zaubergold 1: Der Jahrmarkt der Magier
Der Roman "Der Jahrmarkt der Magier" von Jude Fischer spielt fast ausschließlich auf dem sogenannten Allmarkt. Hier treffen sich die Händler und Handwerker der beiden Völker der Eyra aus dem Norden und der Istria aus dem Süden.
Beide haben Krieg gegeneinander geführt¸ und nur ein Waffenstillstand schützt den Frieden. Das Volk der Eyra ist ähnlich den Wikingern bzw. skandinavischen Völkern. Ihre Frauen leben fast gleichberechtigt. Völlig anders ist das Verhältnis der Männer zu den Frauen bei den Menschen aus Istria. Sie sind mehr dem orientalischen angelehnt¸ und die Frauen müssen sich verschleiert in der Öffentlichkeit zeigen. Lediglich der Mund ist zu sehen.
Etwas verwirrend ist die Karte am Anfang des Buches¸ denn auf der befinden sich die Inseln der Eyra im Süden und Istria im Norden.
Der Roman hat sehr viele unterschiedliche Handlungsstränge und Personen. Nur vereinzelt sind sie mit einander verbunden oder treffen sich nur kurz.
Auf der einen Seite¸ der Seite Eyra¸ gibt es die junge Katla. Sie ist eine junge Frau und Schmiedin¸ die zum ersten Mal auf dem Allmarkt ist. Ihr Vater¸ ihr Zwillingsbruder und ihr älterer Bruder begleiten sie. Schon zu Beginn kommt sie in Schwierigkeiten¸ da sie einen für die Istria heiligen Berg betritt¸ der nicht von Frauen betreten werden darf. Ihr gelingt die Flucht¸ und ihr Vater schneidet ihr die langen roten Haare ab¸ damit sie nicht mehr so leicht erkannt wird. Auch im weiteren Verlauf der Handlung gelingt es ihr immer wieder¸ sich in Probleme zu stürzen. Schließlich will ihr Vater sie mit einem älteren Schiffsbauer verheiraten¸ doch Katla flieht.
Auf der anderen Seite¸ der Seite Istria¸ gibt es den jungen Saro. Sein ältere Bruder Tanto ist der Liebling in der Familie¸ und sowohl sein Vater als auch sein Onkel setzen alles daran¸ dass Tanto in die angesehene Familie des Lord Tycho einheiraten kann. Doch Tanto weiß die Zuneigung und Anerkennung nicht zu würdigen und ist der typische verzogene¸ reiche Schnösel. Bei einem Zwischenfall auf dem Allmarkt tötet Tanto aus Versehen ein Mitglied des fahrenden Volkes¸ der dritten Fraktion¸ die den Allmarkt besucht. Das führt zum Bruch zwischen Saro und seiner Familie. Schließlich entschlüsselt er auch noch das Geheimnis seiner Abstammung¸ und das lässt ihn noch mehr an seiner Familie zweifeln.
Dem fahrenden Volk hat sich auch Virelai angeschlossen. Er hat bereits im Prolog seinen Meister verlassen. Dort hat er die Kunst der Magie gelernt und lebte viele Jahre behütet im Refugium. Doch nun ist er mit seiner Begleiterin¸ einer wunderschönen Frau¸ und einer Katze auf dem Allmarkt. Lord Tycho verliebt sich in die wunderschöne Frau und kauft sie Virelai ab. Doch bevor der Handel vollzogen wird¸ flieht die Frau und wird von dem ledigen König der Eyra gefunden¸ der sich auch prompt verliebt.
Für genug Zündstoff ist gesorgt¸ und noch weitere nicht so wichtige Personen erleben die unterschiedlichsten Dinge auf dem Allmarkt.
Beim Lesen ist man sich nie sicher¸ ob die Handlung nun sehr wichtig ist¸ oder ob sie nur als Vorbereitung und Erklärung eines Zusammenhanges dient.
Der Prolog erklärt sich so erst in der Mitte des Buches.
Fazit:
Der Roman lässt sich gut lesen. Die Handlung steigert sich immer mehr bis zum Ende des zweiten Drittels und flacht danach etwas ab. Alles in allem ist es ein guter Start in eine neue Reihe¸ die viele Fragen offen lässt und so die Spannung auf den zweiten Teil von Zaubergold aufbaut.
Eine Rezension von: Thomas König