Dies ist eine Rezension aus dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Eines der Vorbilder der jugendlichen¸ 22 Jahre alten Michaela J. Ruppert ist eindeutig J. R. R. Tolkien. Die sehr einfach gehaltene Zeichnung erinnert stark¸ bewusst oder unbewusst beabsichtigt¸ an Tolkiens Mittelerde. Im Mittelpunkt steht das Mädchen Yussra. Eine Wasie¸ die die Welt retten wird¸ denn sonst wäre sie nicht die Heldin des Buches. Aber seit Harry Potter sind Welt-rettende-Waisenkinder inflationär geworden. So war ich dann erst einmal skeptisch¸ was es mit diesem Buch auf sich hat. Mit Yozari – Rauch des Vergessens hielt ich ein Buch in der Hand¸ das auf mich erst einmal nicht aussergewöhnlich wirkte. Die Kultur der Welt ist die übliche Fantasy mit einem hauch Japan. Yussra wird gut charakterisiert und junge Mädchen werden sich mit ihr identifizieren können. Der Krieger Kacume wirkt auf mich nicht gut ausgearbeitet. Mal ist er der fast unbesiegbare Krieger¸ dann ist er wieder zu sentimental und weichherzig. Auch andere Personen sind eher wechselhaft darge-stellt. Einzig und allein die Ausgangslage¸ gute Menschen und böse Dämonen¸ wird erfolgreich in Frage gestellt.Die Autorin schreibt handwerklich gut. Ein paar Logikfehler fallen nicht so auf. Die Geschichte ist spannend. Nachteil ist jedoch¸ dass dieses Buch der Beginn einer Trilogie ist. Wieder eine Autorin¸ die eine Geschichte nicht in einem Buch zuende erzählen kann.