Yorukumo
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die reizende Kiyoko lebt in den sogenannten Feldern und führt gemeinsam mit ihrer Mutter ein Restaurant¸ seit ihr Vater verstarb. Sie geben sich die grösste Mühe¸ um ihren Gästen das beste und billigste essen zu servieren. Damit haben sie auch guten Erfolg. Dennoch reicht es nicht aus¸ für einen sozialen Aufstieg. eines Tages betritt ein mysteriöser Fremder ihr kleines Reich und gibt ihr einen Auftrag. Kiyoko soll täglich Essen zu einem Mann namens Yorukomo bringen. Gefühlslos und ohne menschliche Kontakte fristet er im Wald sein Dasein.
Yorukumo¸ eher Anti-Held der Geschichte¸ kennt nur den Wald in dem er seit seiner Geburt lebt. Er wächst bei dem Metzgerei-Besitzer Nakata auf. Wenn man glaubt er sei in seinem "Beruf" alt geworden¸ irrt sich an dieser Stelle¸ denn er ist nicht viel älter als Kiyoko. Nakata dient dem selbsternannten König¸ wie auch später Yorukumo. In jungen Jahren tätowiert man ihm eine Spinne auf die Hand und er erhält den Namen Yorukumo¸ Nachtspinne. Damit ist er Eigentum des Königs und ihm Gehorsam pflichtig. Yorukumo wird zu einem emotionslosen Killer ausgebildet. Nach seinem ersten Mord zieht er in ein kleines Mietshaus. Dort leben ebenfalls Kiyoko mit ihrer Mutter. Nakata¸ der Metzger¸ beauftragt das Restaurant von Kiyoko und ihrer Mutter mit der täglichen Verköstigung seines Schützlings. Auf diese Weise lernen sich Yorukumo und Kiyoko kennen.
Die Welt von Michi Urushihara ist gemein¸ grausam¸ ungerecht und brutal¸ nur um einmal die positiven Seiten aufzuzählen. Wer sich auf den farblosen Comic einlässt wird in den graustufen schnell von einem unguten Gefühl übermannt. Die meisten beteiligten Personen wirken so¸ als hätten sie ihr Leben seit der Geburt aufgegeben. Die Welt besteht aus rohem grauhen Beton und setzt so das Gefühl¸ fehl am Platz zu sein¸ in bildern und Motiven weiter um. Die stets fröhliche und zuversichtliche Kiyoko wirkt in diesem Comic wie ein Fremdkörper. Tatsächlich hätte ich mir gewünscht¸ dass ausschliesslich sie in Farbe gemalt worden wäre. Damit käme der Kontrast zwischen Yokumuro und Kiyoko noch stärker zum Tragen. Der Zeichenstil von Michi Urushihara setzt sich nicht von dem anderer Zeichner ab. So finde ich Bilder wieder¸ die bereits in der Zeichentrickserie Heide aus dem Jahr 1974 verwendet wurden. Scheinbar gibt es¸ von der handlung abgesehen¸ in den mangas keine Entwicklung.
Der Zeichenstil wirkt mit seinen einfachen Strichen sehr EINFACH. Da hilft es nicht¸ manchmal mit ein paar Strichelchen Falten oder Muster anzudeuten. Obwohl gerade das für den Comic bezeichnend sein mag und als wiedererkennungseffekt herhalten kann. die Reihe erschien 2011 in Japan und umfasst fünf Bände. Wie sich die Handlung weiter entwickelt¸ wird sich zeigen.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355