Wonderland: Das Wunderland lebt
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Der erste Handlungsstrang geht um Sammy und seine beiden Freunde. Sie kamen aus dem Wunderland¸ Sammy mit dem Hut des Hutmachers in der Hand. Für Sammy beginnt wieder ein schlimmes Leben. Seine Mutter ist ständig betrunken und sein Vater verprügelt den Jungen. Kein einfaches Leben. Aber der Hut bringt kein Glück. Sammy wird selbst zum Hutmacher und nimmt mit dem Rasiermesser heftige Rache an seinem Vater. Und auch die Mutter leidet unter plötzlichem Ableben. Sammy mordet weiter¸ wird zum neuen Hutmacher und sammelt Leute um sich.
Das Wunderland öffnet wieder seine Pforten und heisst alle Leser¸ alte wie neue Leser¸ aufs herzlichste Willkommen. Ohne Umweg geht es in der Erzählung weiter¸ dort¸ wo Flucht aus dem Wunderland endete. Carroll Ann Liddle ist die Erzählerin ihrer Geschichte¸ die mit ihrer Tochter Violett in den Vereinigten Staaten unterwegs ist. Schliesslich finden sie ein Haus und als erstes werden alle Spiegel zerstört¸ so dass keine Verbindung zum Wunderland hergestellt werden kann. Dennoch ist es sie¸ die plötzlich überall den Hutmacher sieht¸ obwohl er gar nicht da ist.
Im Wunderland erklärt der Graue Ritter der Königin gerade¸ dass der Hutmacher¸ Alices Tochter und der Zipferlak besiegt wurden. Und schon träumt die Königin davon¸ das ganze Wunderland unter ihre Herrschaft zu stellen¸ weil dies angeblich schon immer ihr gehören sollte.
Der Zeichenstil ändert sich von Kapitel zu Kapitel¸ doch die Erzählung mit den drei Handlungssträngen¸ die sich immer weiter annähern¸ ist weiterhin spannend und gelungen. Mein Hauptaugenmerk lag dabei auf den klaren Strichen¸ den einfachen Farben und den gekonnten Figurenzeichnungen. Die Brutalität¸ das spritzende Blut wurden nicht gemalt¸ der Effekte wegen¸ sondern weil sie zur Geschichte gehören. Selbst die Gedärme um den Hals wirken nicht ekelhaft¸ sondern wirken¸ obwohl im Vordergrund gezeichnet¸ eher als Beiwerk¸ geht es doch um den sich entfernenden Sammy und den ihn begleitenden Polizisten.
Der Panini Verlag hat mal wieder ein sehr gut gemachtes Heft herausgebracht¸ dass durch Qualität und Quantität besticht. Fünf amerikanische Ausgaben und eine gelungene Titelbildgalerie werden in einem Stück geliefert. War bereits die erste Staffel¸ die auf der ersten Klappe mit Titelbildern abgebildet ist¸ erfolgreich¸ so setzt der Verlag die Reihe weiter. Hoffentlich ebenso erfolgreich.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355