Wolkenpiraten
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Ganz anders Kate de Vries¸ die in ihrer eigenen Art und Weise die Leute der Stadt kennen lernen will. Ihr kommt dabei zugute¸ dass ihre Eltern reich sind und sie sich keinerlei Gedanken darüber machen muss¸ woher das täglich Brot kommt.
Damit haben wir unsere beiden Hauptdarsteller schnell und einfach vorgestellt¸ für diejenigen¸ die das Buch WOLKENPANTHER nicht kennen.
Als Student muss Matt ein Praktikum absolvieren. Das es der alte Transporter 'Treibgut' ist¸ macht ihm eigentlich wenig aus. Im Gegenteil er findet¸ hier mehr lernen zu können¸ als beispielsweise auf einem Luxusliner oder anderen gut ausgerüstetem Schiff. Allerdings ist dieser Seelenverkäufer mit einer entsprechenden Mannschaft versehen. Kapitän Tritus ist auch nicht besser. Als das Luftschiff in einen heftigen Sturm gerät fällt der Kapitän eine Entscheidung die nicht sehr gut für das Luftschiff ausgeht. Das Schiff wird in den Himmel hinaufgetragen¸ wo sie gar nicht fliegen kann. Die Motoren setzen aus¸ das Schiff schlingert durch den Sturm und geht letztlich als Wrack herunter. Bevor dies aber geschieht¸ sieht die unter Sauerstoffmangel leidende Besatzung ein anderes Luftschiff¸ das in dieser Höhe eigentlich nicht bestehen kann. Es ist die 'Hyperion'¸ das verschollene Luftschiff eines genialen Wissenschaftlers¸ die dort in 20.000 Fuss Höhe dahintreibt. Theodore Grunel heisst der Besitzer¸ der mitsamt seinem Schiff seit mehr als vierzig Jahren als verschollen gilt. Ein genialer Wissenschaftler¸ der all sein Hab und Gut mit an Bord des Luftschiffes genommen haben soll. Darunter eine grosse Menge Goldes. Klar¸ dass der Kapitän versucht¸ die 'Hyperion' zu entern. Doch das geht schief. Der Navigator stirbt und der Kapitän und der Grossteil der Mannschaft verliert auf Grund des Sauerstoffmangels das Bewusstsein. Lediglich Matt bleibt in der Steuerkanzel bei Bewusstsein und mit seinem Wissen gelingt es ihm¸ die Restbesatzung zu retten. Und das in vollem Wissen¸ gegen die Befehle des Kapitäns zu verstossen. Damit rettet er ihm und der Besatzung das Leben.
Die Hyperion ist natürlich auch verloren¸ treibt weiter durch den offenen Himmel und nur Matt hat sich die Koordinaten gemerkt¸ an der sie zum letzten Mal gesichtet wurde.
Zurück in Paris beginnt für Matt das eigentliche Abenteuer erst. Obwohl der Zusammenstoss mit der 'Hyperion' verschwiegen wurde¸ steht es kurz darauf in der Zeitung. Er wird zum Schulleiter der Universität gerufen und soll sich mit ein paar angeblichen Verwandten des vermissten Grunel unterhalten. Auf dem Weg dorthin wird er von der Zigeunerin Nadira aufgehalten¸ wird von den Piraten¸ die sich als Verwandte ausgaben gejagt und findet sich plötzlich in Begleitung von Kate auf der Jagd nach dem verlorenen Luftschiff. Aber sie sind nicht allein. Weder unterwegs¸ noch allein auf der Jagd. Aber Nadira ist es¸ die den Schlüssel zur legendären Schatzkammer des genial-verrückten Wissenschaftlers besitzt. Die Piraten folgen fast ebenso schnell. Und die schrecken vor nichts zurück.
Kenneth Oppel liefert den zweiten in sich abgeschlossenen Roman um Matt Cruse und Kate de Vries. Die beiden sympathischen Handlungsträger entführen uns wieder in eine Welt¸ die unsere im 19ten Jahrhundert hätte sein können¸ viel Ähnlichkeit hat und doch wieder anders ist. Gleichzeitig sind die beiden jungen Leute sich wesentlich näher gekommen. Es ist noch keine richtige Liebschaft¸ aber durch die anderen beteiligten Personen wie den charmanten Hal Slater¸ oder die geheimnisvolle Zigeunerin stehen Gefühle wie Leidenschaft¸ Eifersucht und Freundschaft sehr weit oben auf der Konfliktliste. Aus diesem Grund gibt es immer wieder Reiberein zwischen unseren Helden.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355