Wolfskuss
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Der Unfall¸ zu dem sie gerufen wird¸ stellt dann auch schon eine spannende Abwechslung dar. Die Lehrerin Karen Larson behauptet¸ ihr wäre ein Wolf vor den Kühler gelaufen und hätte sie¸ als sie ihren Wagen leichtsinnigerweise verlies¸ in die Hand gebissen. Jessies Kollege bringt die Frau ins nahe gelegene Krankenhaus¸ während sie sich aufmacht der Spur zu folgen. Die Spur des Wolfs verliert sich im Wald¸ bis sie zu einer einsamen Blockhütte gelangt. Statt des Wolfs trifft sie jedoch auf einen attraktiven Indianer vom Stamm der Ojiba. Dieser hat ausser einer auffälligen Prellung an der Hüfte und einem Wolfstotem nicht viel zu bieten. Vielleicht doch eine gut gebaute "Kleinigkeit"¸ denn er ist völlig nackt. Der Indianer behauptet keinen Wolf gesehen zu haben. Unverrichteter Dinge kehrt Jessie zu ihrem Wagen zurück.
Der nächste Tag bietet noch mehr Aufregung¸ denn Karen hatte sich mit Tollwut infiziert und den Rektor der Schule getötet. In der allgemeinen Aufregung wurde Karen getötet und zusammen mit dem Rektor in die Gerichtsmedizin gebracht. Damit sind Opfer und Täter zusammen¸ aber auch zusammen weg. Sie sind aus der Gerichtsmedizin einfach verschwunden. Keiner nimmt an¸ dass die Leichen freiwillig gegangen sind¸ so muss sie jemand heraus geschafft haben.
Jessie trifft auf Edward Mandenauer¸ einem ganz besonderen Mann der sie als seine Assistentin anfordert. Gemeinsam gehen sie auf die Suche. Zuerst glaubt sie¸ die beiden Männer¸ Mandenauer¸ wie auch Professor William Cadotte¸ mit denen sie zu tun hat¸ haben einen Spleen¸ dann glaubt sie selbst an die Dinge¸ die wie Tatsachen aufgezählt und zusammengefügt werden. Der einzig logische Schluss bleibt¸ die Jagd auf den Wolf ist eine Jagd auf einen Werwolf. Das heisst¸ inzwischen sind es mindestens drei Werwölfe. Die Werwölfe wollen anscheinend ein geheimes mystisches Ritual durchführen¸ um einen Wolfsgott zu küren.
Wer kennt sie nicht¸ die Erzählung¸ DIE SCHÖNE UND DAS BIEST? eine Frau lernt das "Monster" lieben. Hier ist die Grundsituation ähnlich. Allerdings wird die Geschichte nicht so ausgewälzt. Im Gegenteil¸ sie enthält viel Bewegung und ist spannend. Lori Handeland greift das Thema zwar auf¸ garniert es aber mit den Inhalten eines Action-Romans und der Leidenschaft eines Liebesromans¸ ohne zu übertreiben. Ihre Ich-Erzählerin lebt das Leben einer Frau in der die Dinge auch beim Namen gennant werden wie sie sind. Es ist eine moderne Erzählung für ein romatisches¸ aber nicht prüdes Publikum ab etwa 16 Jahren¸ je nach Reife.
Eine Rezension von: HP http://www.spaet-lese-abend.de