Wörtche Crime & Sex
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Im ersten Band stehen Verbrechen und Sex im Fokus – zentrale Themen der Kriminalliteratur von heute. Und je nach Kontext ist Sex vieles Verschiedenes: Motiv¸ Business¸ Gewaltverhältnis¸ Sehnsucht¸ Anlass zu Diskriminierung¸ Kultur.
Mit Beiträgen von Mechtild Borrmann¸ Andrew Brown¸ Liza Cody¸ Gary Dexter¸ Frank Göhre¸ Wolfgang Kaes¸ María Inés Krimer¸ Carlo Lucarelli und Howard Linskey. Verlagstext
Das Taschenbuch Krimimagazin Crime & Sex ist das erste Buch dieser Art¸ dass ich in die Hand bekomme. Ich lese gern Kurzgeschichten. Früher Alfred Hitchcocks Krimimagazin und andere¸ versuchte selbst mit Eine Leiche auf Reisen eine Sammlung mit Krimis unter die Leute zu bringen. Doch das ist schwierig. Die meisten Menschen lesen keine Kurzgeschichten in Büchern. Daher wunderte ich mich¸ dass ausgerechnet ein Magazin in Taschenbuchformat auf den Markt kommt. Mutig und reizvoll zugleich. Hier versammeln die beiden Kritiker Texte von neun international tätigen Krimiautoren. Neun Texte¸ neun AutorInnen¸ neun Meinungen. Allerdings ist mir nicht ganz klar geworden¸ wer das Zielpublikum ist. Allerdings sind die Texte gar nicht so uninteressant. Man muss sich nur darauf einlassen. Etwa das Interview zwischen Carlo Lucarelli und Tobias Gohlis über die Mafia und andere kriminelle Organisationen. Nigerianische Banden¸ die Nigerianerinnen zur Prostitution zwingen¸ albeaner die Albanerinnen das Gleiche antun¸ und das natürlich in Italien. Mechtild Borrmann schreibt über Zwangsprostitution. Elena sagt ist eine Prostituierte¸ die aus ihrem Leben berichtet. Das Thema Sex greift auch Gary Dexter im ersten Beitrag¸ Kriminalliteratur und Sexologie: Bettgenossen des 19. Jahrhunderts¸ auf¸ mit einem Schwerpunkt auf Sherlock Holmes. Crime & Sex ist nicht nur der Titel des Buches¸ jeder Beitrag beschäftigt sich damit¸ gleichzeitig sind es Informationen über die entsprechenden Romane¸ die die AutorInnen schrieben. Quasi eine Zusammenfassung oder nur ein Teil ihrer Recherchen¸ eine Ergänzung zu den Erzählungen.
Wir haben also ein Buch¸ dass keine Geschichten¸ sondern nur Sekundärmaterial enthält. Damit fehlt ein wichtiger Teil¸ die Unterhaltung. So ist das Buch zwar interessant aber sehr trocken.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355