Winterkill
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Im Chicagoer Museum ist Sarah dabei¸ eine Ausstellung über die Indianer fertigzustellen¸ wobei ihre Mitarbeiterin ein Bild von einem Wendigo ausfindig macht. Dieses Bild nimmt sie so gefangen¸ dass sie fast das Opfer eines Unfalls wird¸ auch weil sie meint¸ die Stimme und ein Bild des Wendigos in der Strasse gesehen bzw. gehört zu haben. Gerade rechtzeitig kann sie ein junger Mann vor dem Tod durch einen LKW retten. Es ist Ethan¸ der in der Folge eine grössere Rolle spielen wird. Im Starbucks¸ einem Billig-Kaffee-Laden¸ dessen Kaffee meist in Pappbechern serviert wird¸ wartet sie auf ihrer Mitbewohnerin Carol. Als sie nach hause kommt findet sie Carol zusammengeschlagen. Für Sarah Anderson beginnt ein Alptraum. Zwei Mafiakiller warten in ihrer Wohnung! Sie kann entkommen¸ weil plötzlich ein Hund in die Wohnung stürmt.
Der jungen Ojibway-Indianerin¸ wie die Anishinabe Indianer genannt werden¸ droht weiter Gefahr. Vier junge Frauen hatten sich einst den Zorn eines Indianers zugezogen. Sarah gehörte zu ihnen. Der Indianer machte sie für den Selbstmord seines Sohnes verantwortlich. Niskigwun beschwört den Wendigo - den Wintergeist der indianischen Legenden. Die Nacht in den Chicagoer Strassenschluchten wird für sie zum Alptraum. Und immer wieder taucht Ethan auf.
Thomas Jeier s Winterkill entpuppt sich als ein spannendes und geheimnisvolles Grossstadtabenteuer. Die Geschichte spielt mit den Mythen der indianischen Kultur Amerikas. Mit dem geheimnisvollen Wendigo greift der Autor die Mythologie eines Wesens der Anishinabe Indianer auf. Ein Wendigo ist ein übernatürliches Wesen aus der Mythologie der Anishinabe Indianer und steht für Völlerei. Das grausame Wesen ist bekannt für seine Brutalität¸ den unstillbaren Hunger nach Menschenfleisch und hat ein paar Ähnlichkeiten mit den europäischen Werwölfen¸ wenn es um Gestaltwandlung geht.
Der Autor¸ der unter seinem Pseudonym Josh Ericson schreibt¸ erzählt innerhalb der Geschichte auch viel über die Hintergründe der tatsächlichen Geschichte und etliches über das Leben in indianischen Reservationen. WINTERKILL ist handlungs- und actionreich komponiert¸ besitzt zahlreiche interessante Wendungen und fasziniert beim Lesen durch einen hohen Spannungsgrad. Dabei werden Krimi-Elemente und Mysteriöses gekonnt miteinander verbunden. Dies Ganze wird aus den Augen der Heldin Sarah Anderson gesehen und beschrieben. Deren Rolle bleibt lange ungeklärt. Ist sie nur Opfer? Ist sie eine Auserwählte? Winterkill ist ein geheimnisvoller Roman¸ der vieles im undurchdringlichen Nebel angedeuteter Beschreibungen versteckt. Das Zusammenspiel zwischen dem Wintergeist genannten Wendigo und Sarah bleibt lange Zeit unklar.
Josh Ericson schuf ein ganz besonders Winter-Jugendabenteuer mit einer phantastischen Entwicklung zu einem frostig-fantastischen Mystery-Thriller. Ein kurzweiliges Lesevergnügen¸ am Besten im Winter bei hohem Schnee und wütenden Winterstürmen vor dem Kamin zu lesen.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355