Wild
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Im Mittelpunkt dieser Welt findet sich die siebzehnjährige Pi wieder. Sie lebt in Neustadt mit all seinen Annehmlichkeiten¸ dafür ohne Leid und Leidenschaft. Ihr Leben nimmt aber eine für sie erst einmal unglückliche Wendung. Ihre Injektion scheint bei ihr nicht mehr zu wirken. Plötzlich spürt sie Gefühle¸ die sie gar nicht kannte und mit denen sie erst einmal ziemlich verstört nichts anfangen kann. Pi steht jedoch nicht alleine da¸ sondern es finden sich ziemlich schnell viel mehr Leute¸ bei denen die Glücksdroge versagt. Der Nachteil dieser Menschen ist ihre Verbannung in die Wildnis. Der Ort¸ wo man auf sich selbst gestellt ist.
Am Anfang denkt man an einen Jungmädchenroman und wird mit einer der üblichen Liebesgeschichten belohnt. Dennoch gelingt es der Autorin¸ es auf 381 Seiten immer wieder neue Wendungen und Überraschungen in die Handlung einzubauen. Sehr oft ist die Handlung vorhersehbar¸ dann wieder kommt es ganz anders. Die Leserinnen begleiten die Heldin¸ die sich nicht ganz sicher ist¸ was sie mit ihren Gefühlen machen soll. Die Liebesgeschichte zwischen Pi und Lucky entwickelt sich langsam¸ jedoch nicht allzu schmalzig und rosig und es gibt auch hier Höhen und Tiefen. Da gibt es den besten Freund Lucky¸ zudem sie sich mehr als nur in Freundschaft hingezogen fühlt. Aber es gibt doch noch den Sportler Orion und die beste Freundin Moon und andere mehr. Alle Charaktere sind auf ihre Art und Weise sympatisch¸ obwohl der eine oder andere ein falsches Spiel spielt. Der Schreibstil von Lena Klassen ist gewohnt angenehm locker¸ jugendlich und schnell zu lesen¸ wird zu keiner Zeit langweilig.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355