Weisser Mars
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Eine Frage wird von den ersten Menschen auf dem Mars beantwortet. Sie verblüffen die Kontrollstation mit der Aussage¸ sie wollen nicht den Mars¸ sondern sich selbst ändern. Damit setzen die Raumfahrer eindeutige Zeichen. Auf der Erde wurde es inzwischen eng. Die Menschen kämpfen¸ im wahrsten Sinn des Wortes¸ um jedes bischen Wohlstand. Eben wegen dieser Probleme¸ der Kluft zwischen Arm und Reich¸ zieht es viele¸ vor allem junge Menschen¸ zum Mars. Sie bilden eine neue¸ junge Gemeinschaft. Wie auch in anderen Mars-Geschichten geben sie sich eine neue Verfassung. Nach einem Börsenkrach und den Zusammenbruch der Konzerne gibt es keine weiteren flüge zum Mars. Die jetzigen Neu-Marsianer legen sich eine andere¸ neue Weltsicht zu. Neue Denkansätze sollen eingeführt werden.
Mit 'Weisser Mars' wird eine Utopie des 21sten Jahrhunderts vorgestellt. Die Probleme unserer Gegenwart müssen nicht einmal überspitzt dargestellt werden. Wir müssen uns nur umsehen und sagen 'Ja¸ das ist so.' Auf dem bisherigen Weg der Entwicklung kann es nicht weitergehen. Dieser Meinung sind der Schriftsteller Brian W. Aldiss und der Physiker Roger Penrose. Sie brechen mit der irdischen Vergangenheit und hoffen in der Zukunft des neuen Mars eine ebenso neue Gegenwart einzusetzen. Die freie¸ aber Unabdingbare Entscheidung zwischen zwei Möglichkeiten die auf der Erde bestehen könnten werden auf dem roten Planeten gedanklich durchgespielt. allerdings findet bei den beiden Autoren keine eindeutige Klärung. Eines klärt sich jedoch. Nicht die Technik bestimmt den Fortschritt¸ das einfache Zusammenleben muss sich grundlegend verändern um dem Fortschritt den Weg zu weisen. Stellenweise liest sich der Roman wie eine wissenschaftliche Abhandlung. Daher zählt für mich diese Erzählung eher zu einer gedanklichen Zukunftserzählung. Das heisst aber nicht¸ das der Roman unter einem Spannungsverlust leidet. Sehr empfehlenswert für Denker unter den Lesern.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355