Wege des Drachen 2: Das Siegel des Schicksals
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Mit diesen schändlichen Ehrgeiz sind natürlich die meisten Bewohner der Welt nicht einverstanden. So tritt Damlo dem drohenden Unheil entgegen¸ indem er mit seinen Freunden¸ zwei Zwergen königlichen Geblütes und einem Halbelfen¸ sich auf den Weg macht¸ den letzten Turm der Magier aufzusuchen. Er will dem Zauberer den Reißzahn eines Drachens überbringen¸ der als magisches Utensil auf der Suche nach dem ersten Diener dienen soll. Auf dem Weg dorthin lauern ihnen Wolfsreiter auf (woher die nur ihre Informationen hatten? Einer hat gepetzt) erreichen aber nicht mehr¸ als dass die Gefährten getrennt werden. Damlo ist nun auf sich alleine angewiesen. Unterwegs kann er sich einer Gruppe anschließen und lernt den Müßiggang kennen. Er kann den Verlockungen nicht wiederstehen und Damlo verfällt der Völlerei¸ der Trunksucht und all der Laster¸ die ein junger Mensch noch nie ausprobierte. Erst ein Verrat seiner ach so guten Freunde öffnet ihm die Augen. Die Verlockungen des süßen Nichtstuns sind zwar angenehm¸ jedoch nicht¸ wenn die Pflicht ruft. Plötzlich fällt ihm diese nämlich wieder ein und seine Gefährten sind ja auch noch irgendwo dort draußen. Damlo erfährt am eigenen Leib was es heißt¸ Freunde¸ vermeintliche Freund¸ vermeintliche Feinde und Feinde zu haben. Er ist kein Superheld¸ der plötzlich in der Lage ist¸ alle Probleme der Welt im Alleingang zu lösen. Er ist jung und lernt zwangsläufig das Leid kennen. Aber auch seine erste große Liebe. Damlo fällt während seiner abenteuerlichen Reise das Siegel des ersten Dieners in die Hände und hat somit die Möglichkeit eine Doublette anzufertigen. Mit diesem Trick kann er die Machenschaften des Herrn der Schatten ein wenig hintertreiben und die Weltherrschaft verhindern. Hoffen wir¸ denn der dritte Teil ist noch nicht erschienen.
Wie ich Luca Trugenberger kennen gelernt habe¸ bietet er aber auch mehr an als Lug und Trug. Er überrascht mit Wendungen in der Handlung¸ die der Leser nicht erwartete. Allerdings dient der Roman nicht nur der Weitertreibung der Handlung¸ sondern auch der Selbstfindung Damlos. Aus einem jungen unerfahrenen Menschen wird jemand¸ der durch leiden lernte und langsam sich die Kenntnisse aneignet¸ die benötigt werden um in einer feindlichen Umwelt zu überleben.
Der zweite Teil der Trilogie des italienischen Autors schließt nahezu Nahtlos an den ersten Teil an. Damlo lernt sich und seine neu erwachten Fähigkeiten kennen. Die Handlung ist schnell und gewitzt¸ die Atmosphäre die der Autor erzeugt knistert vor Spannung und die Übersetzung ist durchaus gelungen. Was will man mehr? (Den dritten Teil¸ klar.) ::::
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355