Watermind
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die Lebensform Watermind genannt¸ unterhält sich mittels Musik und ist in der Lage¸ aus den von Menschen erzeugten Abwässern¸ reines Trinkwasser herzustellen. C. J. Reilly¸ kurz CJ genannt¸ ist eine Angestellte bei dem Energiekonzern Quimicron¸ der in Baton Rouge ein Kraftwerk unterhält. Das Kraftwerk ist über einen Kanal sowohl mit dem Meer als auch dem Teufelssumpf verbunden. Als Tochter eines Wissenschaftlers mit hohem Bekanntheitsgrad untersucht C. J. Reilly Watermind. Ausgesandt vom Konzern soll sie mit ihrem Freund Max den Sumpf untersuchen und die Vorbereitungen für eine Entgiftung durchführen. Dabei entdecken sie eben jenes unbekannte Watermind in einem seltsamerweise vereisten Teich. Das liegt daran¸ dass Watermind alle möglichen biochemischen Prozesse nutzt¸ um sich zu ernähren. Weil es dabei der Umgebung die Wärme entzieht¸ vereist das Wasser. CJ macht sich daran¸ das neue Leben zu studieren und vernachlässigt dabei ihre eigentliche Arbeit. Sie findet dabei heraus¸ dass sich das neue Lebewesen aus dem Schrott der vorgenannten Mikroelektronik¸ anderem Schrott¸ Medikamentenresten¸ den vorherrschenden Algen und einigen anderem mehr entwickelte. CJ versucht mit dem Wesen zu kommunizieren und es zu studieren. Sie erkennt dabei¸ dass Watermind nicht nur wächst¸ sondern gezielt die Umwelt beeinflusst. Ihr Arbeitgeber sieht in Watermind jedoch einen unliebsamen Konkurrenten¸ denn Watermind macht kostenlos¸ wofür der Millionär Ramon Sacony ein Haufen Geld verlangt. Sacony will unbedingt seinen Gegenspieler loswerden und vernichten. Allerdings befindet sich Watermind¸ Das Ding aus dem Sumpf¸ bereits auf der Flucht aus dem Sumpf in Louisiana. Lediglich in CJ hat das neue Leben eine Befürworterin.
M. M. Bruckner ist Umweltaktivistin und nimmt sich in ihrem Roman gleich einem sehr kritischen und gesellschaftspolitischen Themas an. Kann sich durch Zufall oder Evolution aus Technik¸ Pharmcie und Abfall neues Leben auf der Erde entwickeln? Ihre zweite Frage ist das leidige Thema nach Gut und Böse. Muss neues¸ anderes Leben unbedingt in dieses Schema eingeordnet werden? Öffnen wir nun eine neue Sparte und nennen diese Öko-Science-Fiction oder reicht ein Social Fiction aus? Wer sich entschliesst¸ das Buch zu lesen¸ kommt in jedem Fall zu einem fesselnden Roman.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355