Waterfire Saga 1: Das erste Lied der Meere
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Jennifer Donelly über die Waterfire-Saga:
"Das sind nicht die Meerjungfrauen unserer Mütter - die den ganzen Tag auf Felsen rumsitzen. Diese Meermädchen sind vom echten Leben im Ozean inspiriert. Und obwohl sie magische Wesen sind¸ hoffen und träumen sie genauso¸ wie wir es tun. Sie fühlen Freude¸ Kummer und Schmerz. Und wie alle Jugendlichen versuchen sie¸ sich selbst zu verstehen und ihren Platz in der Welt zu finden. " (Verlagstext
Ich hatte am Anfang einige Probleme mit der Geschichte. Es kam mir so vor¸ als ob ich sie bereits einmal gelesen hätte¸ nur von einem anderen Autor. Das liegt aber wahrscheinlich daran¸ dass die Erzählung jugendgerecht geschrieben wurde und sich genau dem Leseverhalten der Jugendlichen anpasst. Allerdings hatte ich ein paar zusätzliche Probleme¸ weil zu viele Namen auftraten und ich mich davon erschlagen fühlte. Viele Namen waren zudem richtige Zungenbrecher¸ so dass ich in Gedanken nur noch von A¸ B¸ C und so weiter las. Nach und nach besserte sich der Informationsfluss und Serafina trat in den Vordergrund. Mit ihr und ihren Ängsten entspricht sie ganz einem jungen Mädchen¸ findet ihre Entsprechung auch in Ms Marvel¸ dem Comic der neu bei Panini erschien. Beide Mädchen sind sich¸ bis auf den Hintergrund und ihren Eigenschaften¸ austauschbar ähnlich.
Um was geht es?
Serafina ist die 17jährige Prinzessin der Merower und muss eine Prüfung¸ Dokimi genannt¸ ablegen um als neue Regentin und Nachfolgerin Ihrer Mutter der Königin Isabella anerkannt zu werden. Die Jugendliche ist unsicher ob Sie den bevorstehenden Aufgaben gewachsen ist. Die Verantwortung¸ die auf ihren schmalen Schultern lastet ist aufreibend und fast zu schwer für sie. Zudem wird sie von Albträumen geplagt die Ihr eine schwierige Zukunft in Aussicht stellen. Die Rückkehr einer uralten¸ bösen Macht ist nicht gerade geeignet¸ ein Volk in eine gute Zukunft zu führen. Und so kommt es¸ wie es kommen muss. Bei der Einführungszeremonie mit den Bewohnern der Tiefsee¸ wie z. B. Merlen¸ Meerjungfrauen und Meermänner aus allen Teilen der bekannten Unterwasserwelt¸ kommt es zu einem Angriff bei dem Serafinas Vater getötet und Ihre Mutter verletzt werden. Die zukünftige Königin Serafina muss gemeinsam mit Neele fliehen …
Waterfire ist gewiss kein schlechtes Buch. Meine Erwartungen¸ die ich aufgrund des Klappentextes hatte¸ wurdeen jedoch nicht erfüllt. Zwar wird Serafina mit jeder Seite des Buches sympathischer¸ aber der sehr einfach strukturierte Handlungsaufbau lag mir dann doch nicht so. Ein Buch für eine Altersgruppe ab zehn Jahre. Die anderen Handlungsteilnehmer waren in ihren Ansätzen ganz nett. Mehr kann ich dazu nicht schreiben¸ sie wirkten für mich oberflächlich und unfertig. Vielleicht gibt sich das in den nächsten Bänden. Handwerklich hingegen ist der Stil gut gelungen. Der Spannungsbogen ist relativ flach¸ es wird etwas erzählt¸ doch so recht in die Handlung hineingezogen fühlte ich mich nicht. Ein Jugendbuch¸ das sich positiv in den Fortsetzungen entwickeln kann.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355