Wächter der Schatten
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Saxon und Harte gehören zu den Offizieren der Dragoner des ersten königlichen Regiments¸ die eigentlich in Brüssel liegen sollten¸ während sich die Toten Bergeweise auf dem Schalchtfeld stapeln. In Gembloux¸ einem kleinen belgischen Ort¸ lässt sich Kieran Harte von einer Witwe versorgen¸ die sich um ihn und seine Wunde kümmert. In dem Ort wird eine Siegesfeier veranstaltet in die ganz plötzlich wieder der Tod Einzug hält. Eine riesenhafte Gestalt fegt durch die Feiernden und nur der wagemutige Einsatz eines der Dragoner¸ der dem Hünen den Kopf abschlägt¸ sorgt für ein Ende des Schreckens. Kurzfristig¸ denn der wütende Mörder verändert sich und nimmt die Gestalt eines Menschen an. Ohne dass alle es laut aussprechen ist klar¸ hier ist Magie im Spiel. Die Spur führt zu einer Hexe und einer seltsamen kleinen Pyramide¸ die einem Dämonen als Tor in unsere Dimension dient. Wieder in der Heimat werden die beiden Dragoner von weiteren Morden in ihrer Umgebung heimgesucht. Lediglich ein ältlicher Mann ist in der Lage zu helfen¸ als sie von einem Vampyr angegriffen werden.
Ab jetzt beginnt eine seltsame Reise nach Rom und von da aus nach Oberitalien¸ um weitere Vampyre und ähnliche zu bekämpfen. Allerdings wird das folgende etwas unlogisch. War zuerst noch ein Handlungsfaden erkennbar¸ die suche nach der Bedeutung der Pyramide¸ der Kampf gegen den Vampyr¸ entwickelt sich sich leider nichts¸ sondern verwickelt sich alles. Es ist sehr unrealistisch¸ dass plötzlich ein Superwesen auftaucht und im Anblick des Todes den beiden Dragonern hilft. Wo war es in London¸ wo war es in Gembloux? Herr Curran lässt seiner Phantasie freien Lauf¸ auf Kosten der Glaubwürdigkeit der Handlung.
Folgt man der Handlung¸ denkt nicht darüber nach¸ so bleibt ein spannendes Buch. Möchte man jedoch etwas mit 'Hand und Fuss'¸ so würde ich diesen Roman nicht empfehlen. Stilistisch ist er jedenfalls in Ordnung. Ob das jedoch am britischen Autor oder eher an seinem deutschen Übersetzer Michael Nagula hängt¸ lasse ich einmal unkommentiert dahin gestellt¸ denn ich kenne das Original nicht.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355