Wächter Arimonts 1: Der Ruf des Schicksals
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Stephan Ottenberg¸ 1979 als jüngster von zwei Brüdern in Rüsselsheim geboren¸ machte sein Abitur an dem Prälat-Diehl-Gymnasium in Groß-Gerau und studierte Betriebswirtschaft in Mainz. Heute arbeitet er als Industriekaufmann im Vertrieb der Honeywell GmbH in Offenbach. Mit DER RUF DES SCHICKSALS startet der Autor die Fantasy-Buch-Reihe DIE WÄCHTER ARIMONTS. Alles begann im Jahr 2001 als er mit vier Freunden eine Rollenspielgruppe gründete¸ für die er ein Abenteuerstück zu schreiben begann. Die Geschichte verselbstständigte sich sehr schnell und so entstand eine eigene Welt mit einer Historie¸ die heute noch täglich weiter wächst. Dabei ist der Einfluss von lebenden Personen und dem aktuellen Zeitgeschehen nicht zu übersehen. Menschen die ihm nahe stehen¸ finden sich in seinen Figuren wieder¸ somit werden die Buchfiguren sehr viel lebendiger¸ als wenn es 'nur' erfundene Personen gewesen wäre. Wie das so ist¸ verselbstständigt sich eine Erzählung mit der Zeit und damit auch die Figuren¸ die längst nicht mehr an ihre Vorbilder erinnern. Die Namen selbst machten Stephan sehr viel Kopfzerbrechen¸ bevor er sich entschloss altgermanische Namen zu nehmen die dem Träger des Namens auch gleich die Rolle im Buch zuwiesen. Die Entwicklung der Figuren im Buch dauerte lange Zeit an¸ die Rollenspielgruppe aber besteht nicht mehr.
Zum Buch selbst: Der junge Elf Landogar macht sich auf¸ um seine auf merkwürdige Weise verschwundene Geliebte Aletha zu finden. Aletha ist seit einiger Zeit spurlos verschwunden¸ im wahrsten Sinne des Wortes. Im ganzen Elfenland war es ihm nicht möglich¸ einen Hinweis auf ihren Verbleib zu finden. Daher macht er sich auf den Weg in den anderen Ländern¸ die vornehmlich von Menschen bewohnt sind¸ zu suchen. Auf seinem langen Weg begegnet er dem Zauberer Ertzel¸ der tapfere und mutige Männer und Frauen sucht. Obwohl Ertzel nichts Konkretes über deren Aufgabe sagen kann oder will¸ vertraut ihm Landogar und schließt sich ihm an. In ihrer Begleitung findet sich Sebald¸ Herzog von Skjaervold der zu seiner Verlobten reisen will. Schon bald hat sich um Ertzel eine Gruppe von Elfen¸ Zwergen und Menschen versammelt. So die Verlobte Aldare¸ Sebalds Verlobt¸ Falk¸ der Streuner¸ der Zwerg Neidhard¸ der Söldner Egmont sowie die beiden Söhne des Herzogs von Thorstedt¸ Modorok und Malvin. Die unterschiedliche Volkszugehörigkeit und soziale Herkunft birgt zunächst viel Konfliktstoff. Die eigentliche Aufgabe ist ihnen zu Beginn gar nicht recht bewusst. Doch mit der Aufgabe wachsen sie zusammen zu einer verschworenen Gemeinschaft¸ die sich aufeinander verlassen kann. So entsteht eine starke Gemeinschaft¸ die immer tiefer in die Geheimnisse um die Geschichte der Völker und ihrer Herrscher einsteigt und in deren Händen die Zukunft Arimonts liegt. Nur knapp entkommen sie dem auftauchenden Feind¸ während sie in der folgenden Begegnung den Elfenkönig Irminar treffen. Er sammelt ein grosses Heer um sich¸ mit dem Ziel¸ dem dunklen Feind die Stirn zu bieten. Gleichzeitig soll der kleine Trupp die Ansprüche Irminars verkünden. Doch allzuweit kommen sie nicht. Die Schlacht von Herolorn liegt ihnen im Weg. Nur mittels der Zauberkünste Ertzels kann der Angriff abgewehrt werden.
Der Leser wird sehr viele Teile in dem Buch wiederfinden¸ die an den HERRN DER RINGE im Allgemeinen und Rollenspiel-Abenteuer insbesondere erinnern. Was beim HERRN DER RINGE gemächlich beginnt¸ wird hier sehr viel schneller weitergeführt. Manchmal wird der Leser von der Geschwindigkeit der Erzählung eingeholt¸ dann wieder nimmt er Teil an den Gedanken und Zweifeln der einzelnen Gruppenmitgliedern.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355