Vor der Flut
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die neununddreissig Kapitel sind eher kurze Geschichten¸ die jede für sich selbst stehen kann¸ aber durch den Inhalt immer wieder miteinander verbunden werden. Die Örtlichkeit ist recht begrenzt. Es ist ein unbekannter und unbedeutender Strandabschnitt mit altem Bunker¸ altem Leuchtturm¸ altem Kloster und alten Hotels. Alles strahlt nicht nur Alter sondern damit auch eine gewisse Würde aus. Der alte Mann mit Akkordeon¸ Haifischzahn Schwarzzunge genannt¸ nach seinen Haizähnen und der durch Kautabak schwarz gefärbten Zunge¸ der zehnjährige Knabe Lukas¸ die schweigenden Mönche oder König Goldstab der Strandclochard¸ sind seltsam zeitlos aber eben auch mit einer Art Würde versehen. Andreas Findig geht nicht darauf ein¸ ob die Menschen arm oder reich¸ beliebt oder unbeliebt sind. Mit seinen Geschichten in den Geschichten¸ in den Geschichten lernen wir Menschen kennen¸ die an der Küste leben. Es sind keine bekannten Örtlichkeiten¸ aber jeder Leser wird etwas wiedererkennen. Gleichermassen sind es keine bekannten Personen¸ doch auch hier findet sich Bekanntes wieder. So wird aus der Erzählung eine Art Vorstellungsrunde. Gelungen sind die kurzen Geschichten in jedem Fall. Der Stil ist gelungen.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355