Vom Jenseits
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Lovecrafts Kurzgeschichten muss man gelesen haben¸ damit man den Wert den sie für die Phantastik haben¸ zu schätzen weiss. Es vermögen nicht alle Geschichten zu überzeugen. Aber das ist natürlich. Bedenken sollte der Leser jedoch¸ wann die Geschichten geschrieben wurden¸ welche Umstände herrschten und wie lange es her ist¸ dass sie zum ersten Mal erschienen.
Das Buch in der Hand zu halten ist für Neuleser der Area-Horror-Reihe etwas ungewöhnlich. Wer aber schon einige der Bücher dieser Reihe in seinem Regal stehen hat¸ wird sich darüber nicht wundern. Alle Bücher haben den gleichen Umfang von etwa 800 Seiten¸ eine gleiche Aufmachung und die gleiche gute Qualität. Das Umschlagsbild ist angenehm zurückhaltend¸ wie alle anderen der Reihe ebenfalls.
Die Erzählungen handeln von den unterschiedlichsten Dingen. Mal ist der in einem Grab eingeschlossene Handlungsträger¸ dann geht es um alte Pharaonen¸ von denen man annehmen sollte¸ dass sie tot sind. Alltägliches Grauen trifft sich mit dem unheimlichen aus dem tiefen des Kosmos¸ die Bedrohung kommt sowohl von innen wie von aussen. H. P. Lovecraft wird immer als Meister des Grauens bezeichnet¸ wie viele andere die nach ihm kamen¸ ihn sogar zum Vorbild hatten. Der vorliegende Sammelband bietet eine gute Auswahl über das jahrelange Schaffen des Mannes¸ der zu Lebzeiten keine Anerkennung fand. In seinen Briefen mit anderen Intellektuellen seiner Zeit¸ gab er mehr über sich preis¸ als er je in seinen Erzählungen tat. Wer bereits in Besitz von seinen Erzählungen ist¸ wird es begrüssen¸ diese Sammlung in seinen Besitz zu nehmen. Denn in anderen Erzählbänden gibt es immer nur einen kleinen Teil. Hier sieht man eine grosse Bandbreite. Ein lohnenswerter Band.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355