Vater¸ Mutter¸ Tod
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Vater¸ Mutter¸ Tod beginnt mit einer Frau¸ die vor dem Haus steht¸ hastig eine Zigarette raucht um dann mehr widerwillig in die Wohnung geht. Dort erwartet sie ihr Mann und ihr Sohn. Für ihren Sohn hegt sie nur liebevolle Gefühle¸ für Ihren Mann jedoch nur Hass¸ denn er ist ein Schläger und Säufer. Die Reihenfolge der beiden Begriffe ist egal¸ das eine schliesst das andere nicht aus. Es kommt¸ wie es kommen muss¸ denn der Mann schlägt die Frau¸ der Sohn stellt sich dazwischen und wird vom Vater erstochen. Ein tragischer Unfall¸ der für den Rest des Buches jedoch eine zentrale Bedeutung erlangt.
Der zweite Handlungsstrang gilt Jacqueline Adams¸ die als erfolgreiche Architektin arbeitet. Allerdings hat sie ein paar psychische Probleme¸ denn sie behauptet mit ihrer Mutter ausgegangen zu sein und erfährt¸ dass diese bereits seit Jahren tot ist. Sie muss sich das also nur eingebildet haben. Das ist jedoch nicht ihr einziges Problem. Sie hat Konzentrationsprobleme¸ landet in einer Zahnarztpraxis¸ obwohl sie eine Etage höher in das Architektenbüro will.
Die dritte¸ durchaus wichtige Person¸ die wir nur nebenbei kennenlernen¸ ist Paula. Über sie wird so gut wie nichts bekannt¸ obwohl es ihr Sohn ist¸ der entführt wird.
Der letzte Handlungsstrang befasst sich mit dem Kommissar Manthey¸ der versucht die Entführung des jungen Lukas aufzuklären. Dabei hat er ebenfalls ein Problem. Seine Tochter starb im Kindesalter und seither befindet sich seine Frau in einem Zustand ewigen Kindseins.
Auf dem ersten Blick finden sich zwischen den drei Frauen keine Verbindungen. Erst später wird klar¸ dass sich alles um Jacqueline dreht und sie der Auslöser und die Lösung darstellt.
Auf spannende Weise wirft uns der Autor mit dem Prolog in die Handlung¸ die den Leser sofort fesselt. Danach folgt ein Kapitel Jacquelines Berichterstattung. Hier wird die Sicht der Architektin dargelegt und in weiteren Kapiteln immer weiter ausgearbeitet. In einer Art Countdown x Tage vor der Katharsis baut sich immer mehr Spannung auf. Das geht bis zum 24ten Kapitel gut. Dann bricht die Spannung¸ weil es von einem Tag vor der Katharsis wieder auf sieben Tage vor der Katharsis springt.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355