Vampirella 2 Masters Series: Heiliger Krieg
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Vampirella trat ursprünglich als Bewohnerin des Planeten Drakulon auf. Drakulon ist ein Planet¸ dessen Bewohner von Blut lebten und auf dem Flüsse von Blut flossen. Der Planet umkreiste die Zwillingssonnen Satyr und Circe. Durch Sonnenausbrüche wurde die komplette Bevölkerung des Planeten vernichtet. Die Rasse¸ der Vampirella angehört erschuf sich neu und lernte¸ sich nach Belieben in Fledermäuse verwandeln¸ sich Flügel wachsen lassen und Blut trinken¸ um zu überleben.
Die eigentliche Geschichte beginnt mit der drohenden Vernichtung der Drakulon-Bevölkerung durch Satyrs letzte Eruptionen. Die wenigen Überlebenden liegen im Sterben und der Zufall will es¸ dass ein Raumschiff der Erde auf den Planeten stürzt. Vampirella soll den Absturzort erkunden. Die Erkundung erfolgt nicht friedlich¸ und als sie sich zur Wehr setzt¸ erkennt sie¸ dass in den Adern der Astronauten Blut fließt. Die beste Möglichkeit¸ das Überleben ihrer Rasse zu sichern ist¸ das Raumschiff zu seinem Heimatplaneten zu steuern. Dort beginnen ihre Abenteuer als "gute" Vampirin¸ die ihre Kräfte einsetzt¸ um die "bösen" Vampire zu vernichten.
Im Verlauf der Handlung stellt sich heraus¸ dass ihre Erinnerungen Fälschungen sind. Die Zeit auf Planet Drakulon wurde ihr von ihren bösen Geschwistern Madek und Magdalene ins Hirn gepflanzt. Die Wahrheit sieht ganz anders aus. In Wirklichkeit ist Vampirella Liliths Tochter. Lilith¸ der biblischen ersten Frau von Adam aus dem Buche Genesis¸ die von Gott aus dem Himmel verstossen wurde¸ erschuf eine Rasse von Vampiren¸ die die Erde terrorisiert en. Drakulon ist kein Planet¸ sondern ein Bereich der Hölle ¸ in der Lilith. Lilith paarte sich mit den höllischen Bewohnern¸ den Dämonen¸ um Vampire zu erschaffen. Ihre Nachkommen sollten Adam und Evas Kinder ausrotten Lilith hat auch Madek und Magdalene erschaffen¸ von denen sie sich Erlösung erhoffte. Aber die beiden folgten weiterhin dem Pfad des Bösen. Lilith brachte das Nesthäkchen Vampirella zur Welt¸ als sie sich mit Gott aussöhnen wollte. Da Vampirella mit anderen Anlagen ausgestattet ist als ihre Brüder und Schwestern¸ schadet ihr weder der berühmte Knoblauch¸ noch Sonnenlicht etc. Verfolgt von ihrer kkleinen Schwester Vampirella¸ artet der Kampf mit Madek und Magdalene in einen Bruder-Schwester-Krieg aus.
Vampirella ist ein Mix aus Horror-¸ Science Fiction-¸ und Superheldencomic. In ihrer Art¸ Erotik und Phantastik zu vereinen¸ legte sie den Grundstein für viele andere sexy Heldinnen. Aber das Original lebt und hat nichts von seiner Faszination verloren! Aus diesem Grund legt der Panini Verlag die Titelheldin Vampirella neu auf. Vampirella ist heute besser denn je und präsentiert grossartige Geschichten und solide grafische Erzählungen in kraftvoll-sinnlichen Bilder n. Die Geschichten in der Reihe sind gekonnt gezeichnet¸ auch wenn sich die Zeichner abwechseln. Mit ihren rasanten und eindringlichen Zeichenstilen fallen sie auf und geben Vampirella ganz neue Züge mit.
Der zweite Teil von Vampirella nennt sich Heiliger Krieg. Wir finden die Trilogie Aufstieg des Bösen ¸ Heiliger Krieg als Trilogie sowie die einzelnen Episoden Das Blutrote Siegel ¸ Ein kalter Tag in der Hölle und ein Interview. Die gekonnte Übersetzung von Bernd Kronsbein hat mir sehr gefallen¸ da ich mir die Serie nie in englischer Sprache besorgen würde. Natürlich gefällt mir der Einstieg in die Serie sehr gut¸ kommt es doch zu Sex auf dem Friedhof¸ allerdings mit einem heftigen coitus interruptus¸ denn die Leichen¸ die sich gerade aus den Gräbern erheben sind echte Stimmungskiller. Und so¸ wie sie dem Liebespaar den Spass verderben¸ ist es der Padre¸ der den heftigen Regen in Weihwasser verwandelt. Damit bildet die erste Trilogie einen guten reisserischen¸ wie auch humorvollen Anfang. Eindeutig lebt der Comic von den Bildern. Doch ist die Handlung der einzelnen Geschichten auch nicht zu verachten. Gerade der Heilige Krieg bietet reichlich Stoff für weitere Erzählungen.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355