Untergang des Hauses Usher
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die vorliegende Erzählung¸ mit der dieser Band beginnt ist eine sinnbildliche Erzählung¸ die am Ende absurd und handgreiflich ausgeht. Zwei Matrosen in Zeitalter von Edward dem III. wagen sich in einen Sperrbezirk¸ in dem die Pest wütet. Sie wollen nach langer Fahrt ihren alten Freund Schaufel¸ einen Sargmacher besuchen. Da sich das Viertel allerdings ganz unter der Knute von König Pest befindet¸ ist es nicht verwunderlich¸ wenn die beiden braven Seemänner auf ihn persönlich¸ mit samt seinem Hofstaat¸ treffen. Die Auseinandersetzung die folgt¸ ist allerdings nicht einem adligen würdig.
Die Maske des roten Todes
greift das Thema Pest erneut auf. Fürst Prospero zog sich in eine befestigte Abtei zurück¸ um so seinen Hofstaat und sich selbst vor der Pest zu schützen¸ die vor den Toren wütet. Dem ständig lauernden Pesttod zum Trotz lässt es sich Prospero gut gehen. Für seine Mitgefangenen¸ denn etwas anderes stellen sie letztlich nicht dar¸ gibt der Fürst einen Maskenball. Jeder seiner Hofschranzen soll sich verkleiden und so der Schönheit huldigen. Allerdings fällt eine Person auf¸ die sofort seinen ungezügelten Zorn zu spüren bekommt. Es ist der Träger in der Maske des roten Todes. Fürst Prospero ist nicht amüsiert.
Der Untergang des Hauses Usher
ist eine seiner bekanntesten Erzählungen und auch am Häufigsten zitiert. Dabei hege ich jedoch die Befürchtung¸ die wenigsten die zitieren¸ haben die Geschichte auch gelesen. Roderick Usher ist der Letzte seines Stammbaumes. Er bekommt Besuch vom Ich-Erzähler¸ der sich ganz auf den Gastgeber einlässt. Usher ist ein Mensch¸ der seine Sinne schärfte und gar seltsame Musik zu spielen pflegt. Roderick leidet an einer Gemütskrankheit¸ die sich im Laufe der Erzählung steigert. Er ist der festen Überzeugung¸ seine verstorbene Schwester¸ die er über alles liebte¸ sei noch am Leben. Er erzählt seinem Gast davon¸ und dass sie ihn offenbar jede Nacht besucht. Dem Erzähler ist das nicht alles ganz geheuer und sucht das¸ was gemeinhin¸ das Weite¸ nennt. Denn als Roderick Usher untergeht¸ wird auch der Stammsitz derer zu Usher vernichtet.
Das verräterische Herz
Der Ich-Erzähler (dabei ist nicht klar¸ ob männlich oder weiblich) wohnt in einem Haus¸ in dem ebenfalls ein alter Mann wohnt. Da er sich von diesem und seinem blassblauem Auge bedroht fühlt¸ beschliesst er¸ den alten Mann umzubringen. Jede Nacht öffnet er die Tür¸ die in das Schlafzimmer des Alten führt. Ganz leise¸ um ihn nicht zu wecken¸ bleibt er im Zimmer stehen. Dabei lässt er einen Lichtstrahl auf das ihm verhasste Augen fallen. Wie bei Schläfern üblich ist es geschlossen. In der achten Nacht will er noch geschickter vorgehen¸ doch der Alte erwacht.
Letztlich tötet er den alten Mann¸ doch meint er¸ das Herz des Alten ständig zu hören. Als er sogar die Polizei in das Schlafzimmer des Opfers führt¸ wird das vermeintliche Klopfen immer lauter. Als er meint¸ selbst die Polizisten würden das verräterische Herz unter dem Boden hören¸ gesteht er schliesslich den Mord.
Edgar Allen Poe ist ein Schriftsteller des Phantastischen¸ der Grotesken und Arabesken¸ und gilt weltweit als Mitbegründer der modernen Horrorliteratur. Er war ein Dichter und ein Kritiker dessen Polemiken im amerikanischen Kulturbetrieb für einige Feinde sorgten. Das Leben des Herrn Poe verlief wie auf einem Grat¸ wankend zwischen Genie und Suff¸ Geldnot und Selbstzerstörung. Wer etwas mehr über Herrn Poe lesen will¸ sollte sich die Biographie zulegen¸ die Frank T. Zumbach über ihn verfasste. Edgar Allen Poe wird darin mit all seinen Stärken und vor allem seinen Schwächen dargestellt. Mit dieser Biographie versteht man auch einige seiner Erzählungen besser. :::
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355