Dies ist eine Rezension aus dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Im Stil alter Märchen soll die Saga um die Zwerge gehen¸ die sich selbst als Kennin bezeichnen. Zumindest ist der Klappentext des Buches dieser Meinung. Dies mag zu Beginn der Erzählung¸ die den ersten Teil einer Trilogie darstellt¸ sich leicht andeuten¸ verliert sich jedoch schnell wieder. Die Zwerge die in einem Hügel leben¸ müssen von dort weg¸ der Bauer will den Hügelverkaufen¸ da es Geld für das Grundstück gibt¸ damit eine Strasse gebaut werden kann. Die Kennin¸ um bei diesem Begriff zu bleiben¸ sind natürlich nicht erbaut¸ und beschliessen¸ in das Land ihrer Vorväter zu ziehen. Truksvalin¸ so der Name des im hohen Norden befindlichen Landes wird somit zum Ziel. Die Reise wird sich jedoch nicht sehr einfach gestalten. Es gilt unter anderem ein Land zu durchqueren¸ in dem ein Drache lebt. Dieser Umstand wäre ja noch zu überdenken und mit Geschick könnte man dem Geschuppten aus dem Weg gehen¸ wenn da nicht der kleine Eigentumstransfer gewesen wäre. Oder auf gut deutsch¸ die Kennin beklauten die Riesenechse. Jetzt ist es aber auch noch so¸ dass der Drache die Menschen mit Gier und Habsucht verdirbt¸ die Menschen selbst zu sehr von Technik und Technikgläubigkeit besessen sind¸ so dass sie es verlernten¸ die Natur als solche zu sehen. So sind die Kennin ständig auf der Flucht. Vor den Menschen und ihrer elektrotechnischen Welt und anderen mystischen Wesen¸ denen sie mal in der einen oder anderen Weise auf den Schlips traten. Aber auch die anderen Naturgeister ziehen sich aus der immer technischer werdenden Welt der Menschen zurück. Rolf Clostermann betreibt sehr naturverbunden einen Bio-Hof. Daher ist es nicht verwunderlich¸ wenn seine Helden in einer Art Öko-Fantasy unterwegs sind. Viele naturpolitische Anklänge enthält der Roman¸ ohne dass der Roman allzusehr mit erhobenen Zeigefinger winkt. Störend ist der Märchenstil¸ weil er ständig unterbrochen wird. Auf der einen Seite wird sich in altmodischer Art miteinander unterhalten¸ und zwei Zeilen weiter fehlt dieser Stil schon wieder. Das gleiche Problem gibt es bei der Namensgebung. Da gibt es phantastische¸ teilweise ironisch-lustige Namen¸ durchaus passend zu den deutsch klingenden Namen und als Anachronismus plötzlich englisch klingende Namen. Was ich bemängel¸ ist nicht etwa die Geschichte oder den Beginn einer inzwischen lästig gewordenen Angewohnheit¸ Trilogien schreiben zu wollen¸ sondern dass die Einheitlichkeit im Stil nicht gegeben ist.