Dies ist eine Rezension aus dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Armin Trost ist Chefinspektor und Leiter der Mordkommission in einem österreichischen Landeskriminalamt. Da ihn die Arbeit nicht befriedigt¸ denkt er ans Aufhören und steht kurz davor. Alles hinzuwerfen. An dem Tag¸ als er seiner Frau seinen Entschluss erläutern will wird sein Entschluss über den Haufen geworden. Oder besser¸ an den Zaun genagelt. Am Zaun steckt ein Messer¸ dass nichts anderes zu tun hat¸ als eine geheimnisvolle Zeichnung dort festzuhalten. Trost ist jetzt auf sich gestellt¸ will er die Zeichnung entschlüsseln und die Bedeutung dahinter erfahren. Was er zum Zeitpunkt seiner Entdeckung nicht weiss ist¸ in dem Waldstück¸ welches sich in der Nähe seines Hauses befindet¸ wird eine Leiche gefunden. Scheinbar ein brutaler Mord mit dem Hintergrund einer okkulten Zeremonie¸ durchgeführt mit einem Zeremonienschwert. Der Chefinspektor muss dabei sofort an eine Inszenierung denken. Eine Ermordung¸ extra so gestaltet¸ dass die Polizei möglichst schnell ermittelt und viele Kräfte an diesen Fall bindet. Weil er praktisch zum Tatort laufen kann¸ ist dieser Fall besonders brisant für ihn¸ könnte es doch möglich sein¸ dass es jemand auf ihn und seine Familie abgesehen hat. In jedem Fall macht es die Entscheidung des Ermittlers unmöglich¸ sich aus dem Job zurückzuziehen. Als erstes gilt es herauszufinden was die Zeichen zu bedeuten haben. Die Hilfe eines Freundes seines Vaters weist auf eine karolingische Wurzel hin. Aber es führt auch eine nicht zu übersehende Spur zur griechischen Gottheit der Wildnis¸ Pan¸ hin. Der mysteriöse Kriminalroman erinnert in seiner Ausrichtung an die besten Zeiten von Saphire and Steel oder Akte X. Robert Preis überzeugt vor allem durch seine gekonnt gezeichneten Personen und eine fesselnde Handlung. Es ist nicht sofort klar¸ worum es geht und wie die Auflösung des Falles sein wird. Neben der Haupthandlung des Krimielementes finden sich zudem soziale Spannungen wieder¸ die sich auf das Umfeld der Handlungsträger beziehen. Dadurch wirken die literarischen Personen weitaus lebendiger¸ als bei manchem Tatort-Krimi. Ein schnelles Lesetempo bietet sich durch die flüssige¸ teils humorvoll-ironische Schreibweise. Nebenbei sei bemerkt¸ dass er sich diverser Wortspiele und Assoziationen bedient¸ die dem Leser vielleicht nicht gleich auffallen mögen. Denn Trost ist nicht nur der Nachname des Helden. Ich könnte mir durchaus vorstellen¸ dass Robert Preis diesem Roman weitere Geschichten folgen lässt.