trinity of sin Phantom Stranger 01: Ein Fremder unter uns
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Philip Starks Frau und Kinder werden entführt. Diese Tat hat ebenso Folgen¸ denn nun ist er wütend und stattet jedem¸ der für die Entführung verantwortlich sein könnte. Seine Fragerei sorgt für Ungemach¸ Stark / Stranger wird tödlich verwundet und findet sich vor dem Haus der Mysterien wieder. Das Haus der Mysterien ist das Hauptquartier der Justice League Dark. Die Mitglieder der JLD versuchen mit Hilfe von Nightmare Nurse¸ Phantom Stranger am Leben zu erhalten. Dabei erfährt der Leser wer hinter der Entführung steckt mit Rückblenden mehr¸ über den geheimnisvollen Hintergrund des Comichelden von Philip Stark. Die Spur der Entführten führt in die Hölle. Hier trifft er auf den Entführer Sin-Eater. Philip Stark / Phantom Stranger opfert sich¸ damit Frau und Kinder frei kommen. Sein Weg führt ihn¸ in Begleitung vom gefallenen Engel Zauriel¸ schliesslich in den Himmel.
Das Comicheft¸ dass die amerikanischen Ausgaben 0 bis 10 beinhaltet¸ präsentiert eine der wohl unbekanntesten und sogleich mysteriösesten DC-Figuren in die deutschen Comic-Sammler-Herzen. Tatsächlich ist der Fremde sehr unbe-kannt. Doch Phantom Stranger wird mehr zu bieten haben¸ als die vorliegenden Erzählungen vermuten lassen.
Die Zeichnungen sind¸ wie die beteiligten Künstler von unterschiedlichster Art¸ ähneln sich jedoch¸ so dass kein grosser Stilbruch entsteht. In Gänze kann man sie als ausdrucksstark¸ kraftvoll¸ überzeugend. Sie alle sind bestens gezeichnet¸ denn allein die Hintergründe sind nicht nur eine Farbe sondern beinhalten eine eigene Welt. Auf diese weise sind die Bilder mit einer zusätzlichen Tiefe ausgestattet. Die Figuren im Vordergrund sind keine muskelbepackten Helden¸ sondern meist normale Menschen.
Die Erzählungen sind nichts Besonderes. Wenn man viele Action-Helden-Geschichten gelesen hat¸ wiederholen sie sich. Leider. So ist die Geschichte um Phantom Stranger zwar interessant¸ aber ich hatte mir etwas mehr versprochen. Zumindest in den ersten Geschichten¸ denn der Entführungsplot war dann doch um einiges besser als der Rest. Viele Helden anderer Serien geben sich ein Stelldichein um den Fremden zu treffen. Stark selbst wirkt manchmal jedenfalls etwas sehr seltsam. Auf der einen Seite ernst und schweigsam¸ dann wieder fast wie ein Dummkopf¸ dem nichts gelingt. Hier hätte sein Charakter¸ nämlich ernst und schweigsamer¸ besser und konsistenter sein müssen.
Die Geschichten in ihrer Gesamttheit sind jedoch rund. Die Hinweise auf andere Serien sind so zu werten¸ man benötigt nicht die anderen Hefte¸ um die Erzählungen zu verstehen. Andererseits ist das deutsche Heft in sich abgeschlossen mit all seinen Teilen und daher für die Leser und Sammler interessant. Aber gerade Letztere kennen seine Legende seit 1952. Ihnen muss man nichts erzählen und die anderen Leser werden sie nicht wissen wollen.
Fazit: ein sehr gelungenes Werk
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355