Traumklänge oder das längste Märchen¸ das es je gab
Izaak möchte eine Geschichte schreiben¸ nicht direkt einen Roman¸ einfach eine Geschichte¸ mit der man lesend nicht so rasch zu Ende kommt¸ eine Geschichte¸ die Bücher füllt¸ so dick wie die von Thomas Wolfe oder von Marcel Proust¸ eine Geschichte¸ in der man eine Woche Tag und Nacht schmökern kann. Es ist seine fixe Idee¸ dass eine solche Geschichte unbedingt nötig sei und er dazu ausersehen¸ sie zu schreiben.
Doch leider hat der Journalist Izaak nicht die leiseste Ahnung¸ von was diese Geschichte handeln solle. Er hat nur diesen Wunsch.
Da hört er eines Tage¸ als er im Planetarium einem Programm über den Halleyschen Kometen zuschaut¸ eine Stimme hinter sich¸ die Stimme einer Frau. Die fragt ihn¸ ob es seiner Meinung nach Leben auf anderen Planeten gibt. Und später gibt ihm diese Frau eine Kugel aus Metall¸ die einen leisen¸ fernen Klang von sich gibt¸ als er sie in die Hand nimmt.
Die Kugel inspiriert ihn. Und zu Hause angekommen¸ setzt er sich hin und schreibt das Märchen vom Prinzen Amatu¸ der eben jene Kugel von seinem Hofmagier erschaffen lässt¸ um sie seiner Braut zur Hochzeit zu schenken. Jener Prinz reist nach Samarkand¸ wo seine Braut lebt und gerät in einen Sandsturm. Nur einer seiner Begleiter überlebt¸ und bringt die Kugel ...
So beginnt eine Reise durch die Jahrhunderte und die Kugel wandert von Hand zu Hand¸ von einem Musikanten zu einem Bibliothekar in Alexandria¸ von einem Ritter über die schöne Hatumata zu der Sklavin Esa¸ von ihrem Sohn¸ dem Großmeister der Templer auf Mallorca nach Krakau¸ landet bei einem gewissen Francois Villon¸ während Isaaks Vater Mendel in New York einen alten Juden¸ Pate einer Mafia Familie kennen und schätzen lernt. Die Kugel rollt in die Anderwelt und nach Schottland¸ nach Dresden und Oregon¸ New Orleans und Peking und zwischendurch tut sie Isaak immer wieder gute Dienste in New York.
Sie verwebt zahlreiche Geschichten wie in Tausend und einer Nacht miteinander¸ ein farbenprächtiger¸ phantasievoller Teppich entsteht und zieht den Leser in seinen Bann. Wer die endlose Geschichte¸ die Märchen aus Tausend und einer Nacht liebt¸ wird von diesem Buch entzückt sein. Endlich mal wieder ein Buch voller Phantasie und Zauber¸ ganz anders als der übliche Mainstream.
Leseprobe: http://www.hans-christian-kirsch.de/leseprobe_traumklaenge.pdf
Homepage des Autors: http://www.hans-christian-kirsch.de/
Über den Autor: Frederik Hetmann alias Hans Christian Kirsch wurde 1934 in Breslau geboren und lebt heute als freier Schriftsteller in Limburg. Er hat zahlreiche Märcheneditionen herausgegeben und Biografien verfasst - u.a. über Rosa Luxemburg¸ Martin Luther King und Che Guevara. Von ihm stammen auch die Bücher "Der Kelim der Aphrodite"¸ "der wilde Park des Vergessens" und "Yoshiwara oder die schwankende Welt". Er erhielt u.a. den Deutscher Jugendliteraturpreis 1976¸ den Friedrich-Gerstäcker-Preis 1976¸ den Phantastik-Preis der Stadt Wetzlar 1984 und ein Villa-Massimo-Stipendium 1997.
Eine Rezension von: Hans Peter Röntgen http://www.textkraft.de