Top Secret Akte 1 (bis 5): Herz aus Eis
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Jaden Morgrave und W. Ashton Rawleigh führen zwei völlig unterschiedliche Leben. Ihre Gemeinsamkeit liegt in dem Umstand gefangen¸ dass ihr Gedächtnis verändert wurde. Die beiden waren die Top-Agenten eines amerikanischen Geheimdienstes. Um einen besonders schweren Fall zu lösen¸ werden die beiden durch ihren Chef Charles Desmond von ihrer Amnesie befreit. Ihre Mission führt die beiden auf kolumbianische Insel. Auf der Insel blüht der Drogenschmuggel. Ein Einheimischer wurde Opfer und getötet¸ mit einem Hinweis auf einen längst verschwundenen amerikanischen Kriegshelden.
Das Ehepaar Moravia fährt während eines heftigen Ehestreits eine Nonne an. Trotz des schweren Unfalls kommt die Nonne Lucrezia Unglaublicherweise kratzerlos davon¸ obwohl sie eigentlich durch den Unfall getötet werden müsste. Carles Desmond erfährt von diesem seltsamen Umstand und schickt sofort seine beiden Ermittler Jade Morgrave und W. Ashton Raleigh dorthin.
Jade Morgrave und W. Ashton Rawleigh in Tage des Zorns sind in den Sümpfen im Einsatz¸ um einige festgehaltene Geiseln zu befreien. Allerdings verläuft nicht alles nach Plan¸ denn auf dem Rückweg dreht eine der befreiten Geiseln durch und stirbt.
Ein Wissenschaftlerteam entdeckt im brasilianischen Dschungel eine neue hochgiftige Spinnenart. Jade Morgrave und W. Ashton Rawleigh werden mit diesem etwas älteren Fall beauftragt. Nachdem man bereits auf einer kolumbianischen Insel unterwegs war¸ ist der brasilianische Dschungel nicht mehr so schreckhaft¸ könnte man meinen. Die beiden Agenten von Charles Desmond sehen dies jedoch etwas anders. Als Jade Morgrave ihre amourösen Gefühle in Schwarzes Blut für Rawleigh entdeckt¸ werden ihre sexuellen Phantasien beschrieben. Die blumige¸ schwülstige Ausdrucksweise passt nicht recht¸ wirkt eher peinlich.
In White Night versorgt die Entführung einer aussergewöhnlichen Frau Desmonds Agenten mit neuer Arbeit. Lange Zeit tappen die beiden im Dunkeln und ahnen nicht¸ warum das Mädchen¸ für den amerikanischen Geheimdienst und andere Personengruppen¸ interessant wird.
An den Sprechern ist nichts auszusetzen. Die beiden Hauptrollen sind mit Christine Pappert und Thomas Karallus besetzt. Sie erinnern sofort an Scully und Mulder von Akte X. Auch ansonsten ist viel von dieser Serie übernommen worden. Die beiden Sprecher lassen ihre Figuren glaubhaft und lebendig daher kommen. Die Zwiespältigkeit ihrer Persönlichkeiten wird gerade zu Beginn des ersten Hörspiels sehr gekonnt dargestellt. Der Erzähler Klaus Dieter Klebsch überzeugt und führt auf unterhaltsame Art durch die Handlung. Der Nachteil liegt jedoch darin begründet¸ dass die gerade aufgebauten und interessanten Figuren viel von ihrem Charakter verlieren. Wer hier die Vorbilder erhofft¸ wird herb enttäuscht. die Startfolge der sechsteiligen Serie ist die schwerste¸ weil die Charaktere vorgestellt wwerden müssen.
Der interessante Beginn verliert leider etwas¸ da das Ende abgehackt und unausgereift wirkt und kein wirkliches Ende bietet.
Diadem startet mit unterschiedlichen Handlungssträngen und Informationen¸ die der Hörer selbst in Verbindung bringen muss. Das Ermittlerpaar¸ gesprochen von Daniela Hoffmann und Crock Krumbiegel sind unterwegs und überraschen mit nicht vorhersehbaren Wendungen in der Handlung. Aber ganz geklärt ist auch dieser Fall nicht.
Ganz allgemein ist zur Serie zu sagen¸ dass jedes Hörspiel nach dem gleichen Muster aufgebaut wird. Unterschiedliche Handlungsstränge¸ unzusammenhängend erscheinende Szenen und zum Ende löst sich einiges auf¸ aber nicht alles. Im Grossen und Ganzen ist es wichtig die Akten hintereinander zu hören¸ um sie gut zu verstehen¸ nicht nur akustisch¸ sondern auch vom Zusammenhang her. Da ich nur die ersten fünf Akten mein eigen nennen¸ kann ich keinen abschliessenden Kommentar abgeben. Sicher ist nur eines¸ die Reihe wird Freunde finden¸ aber auch Ablehnung. Die offenen Enden¸ die nur langsam zusammenfinden¸ sind nicht jedermanns Geschmack.
Die Musikstücke¸ die zwischen den Szenen eingesetzt werden¸ wirken abwechslungsreich. Die eingestreuten Hintergrundgeräusche passen erzeugen eine gute Atmosphäre. Das gilt insbesondere für die düsteren Klostergesänge in der zweiten Hälfte des ersten Teils. Im zweiten Hörspiel besticht der gruselige Effekt der Exorzismusszene.
Die Titelbilder sind sehenswert und durch den vorherrschenden Sepiaton recht geheimnisvoll gehalten. Die Titelbilder erhalten aber mit Band vier und fünf einen Bruch¸ sie werden farbiger¸ was den Wiedererkennungseffekt etwas verwischt.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355