Tom Clancy's Ghost Recon: Kampfeinsatz
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Der Roman wird in der Ich-Form geschrieben¸ was es für den Leser einfacher macht¸ sich mit dem Handlungsträger zu identifizieren. Gerade bei Romanen nach Computerspielen¸ wo man selbst den Helden abgibt¸ ist diese Art der Erzählung bestens geeignet¸ den Leser zu überzeugen. Die Ich-Form sorgt dafür¸ dass man mit Einsichten des Helden besser zurechtkommt. Leider wiederholen sich diese und sorgen weniger für einen spannenden Ablauf als etwas mehr Eintönigkeit.
Die Handlung selbst ist handwerklich in Ordnung. Sie geht langsam los¸ teilt sich in Streitereien und Scharmützel auf¸ sorgt mit den unterschiedlichen Beteiligten für Abwechslung und Spannung. Die Handlung ist eindringlich und schildert die Gegebenheiten in Afghanistan. Ich habe keine Ahnung¸ in wieweit das Computerspiel eine Altersfreigabe besitzt und wenn ja¸ welche. Die Beschreibungen im Buch sind sehr drastisch und wirklichkeitsbezogen. Daher würde ich das vorliegende Buch eher für Leser ab sechzehn Jahre ansetzen. Vor allem weil bereits auf den ersten Seiten ein Mädchen vergewaltigt wird. In einem Landser-Roman nach einem militärischen PC-Spiel ist dies durchaus gängig. Wer es nicht so drastisch mag¸ sollte das Buch nicht lesen.
Der Einsatz¸ in den die Ghosts ziehen¸ ist nicht sehr einfach. Da sind die Ghosts¸ auf der anderen Seite die Armee¸ dann die diversen Geheimdienste und jeder kocht sein eigenes Süppchen¸ in das jeder andere hineinspucken will. Das Buch mag in vielen Beschreibungen wirklichkeitsgetreu sein. Dennoch gibt es keinen rechten Höhepunkt¸ auf den die Handlung zusteuert. Der Schluss ist dann wieder ganz amerikanisch¸ sie gewinnen. Ganz wie die deutschen Landserromane¸ wo die Deutschen immer gewannen und daher den Zweiten Weltkrieg hätten haushoch gewinnen müssen¸ oder bei den amerikanischen Vietnam-Romanen¸ wo der Süden jetzt der Sieger sein müsste. Das vorliegende Buch zum Spiel ist gut zu lesen¸ eine gute Unterhaltung.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355