Tödliche Wut
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Auch in ihrem vierten Fall ermittelt Kate Burkholder wieder in der Amisch-Gemeinde. Doch hat sie es diesmal nicht mit brutalen Morden¸ wie aus den Vorgängerbüchern¸ zu tun¸ sondern“ nur“ mit verschwundenen Teenagern. Kate wird von ihrem Geliebten Tomasetti als Beraterin zur Hilfe gerufen als in mehreren amischen Dörfern Jugendliche verschwinden. Da Kate früher selber in einer Amischgemeinde aufgewachsen ist und deren Sprache noch immer spricht¸ hofft Tomasetti¸ durch Kate Zugang zu der verschlossenen Gemeinschaft zu erhalten. Diese sind Fremden gegenüber sehr misstrauisch. Kate freut sich auf die Z usammenarbeit mit Tomasetti und kann dadurch noch einmal mehr ihre Gefühle für ihn prüfen. In den vorangegangenen Büchern sind sich die beiden immer näher gekommen.
Als die nächste Jugendliche spurlos verschwindet stellt sich heraus dass es eine Verwandte von Kate ist. Zeitgleich wird eine der Vermissten tot aufgefunden. Kate¸ die eigentlich nur als Beraterin fungierte¸ nimmt nun die Ermittlungen auf eigene Faust in die Hand und begibt sich so in Todesgefahr. Als sie auf eine heiße Spur stößt¸ überschlagen sich die Ereignisse.
Wie auch in den anderen Fällen schon schafft es die Autoren hier sehr gut die Umgebung und die Eindrücke zu schildern. Ich konnte mir alles bildlich vorstellen. Das Werk beginnt spannend und dieser Spannungsbogen baut sich bis zur letzten Seite kontinuierlich auf. Ich mag es ja sehr gern¸ auch das Privatleben der Ermittler kennen zu lernen. Kate ist hin und her gerissen von ihren Gefühlen zu John¸ und als dieser sie fragt¸ ob sie zusammenziehen wollen¸ fühlte sich erst einmal überrumpelt. Kann sie mit einem Mann zusammenleben¸ der noch nicht einmal“ ich liebe dich“ gesagt hat? Ist sie bereit ihre Unabhängigkeit aufzugeben?
Allerdings habe ich in meinen Rezensionen schon öfters bemängelt¸ dass ich es sehr fragwürdig finde¸ dass sich die Protagonisten immer wieder alleine¸ ohne auf Verstärkung zu warten¸ in gefährlichste Situation begeben. Da das Buch aus der „Ich Form“ von Kate geschrieben ist¸ ist natürlich klar¸ dass sie überlebt. Aber andere¸ Unschuldige¸ kommen durch ihren Alleingang ums Leben.
Ich kann diese Reihe wirklich guten Gewissens empfehlen und freue mich auf weitere spannende Lesestunden.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355