Tod des Helden
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Doch was¸ wenn der Held mitten in der Erzählung stirbt? Wie soll die Geschichte weitergehen? Einen Ersatzhelden hat man nicht immer dabei.
Wie nun eine Geschichte endet¸ darüber machten sich 25 Autorinnen und Autoren Gedanken. Herausgekommen ist eine bunte Mischung mit vorzeitig verstorbenen Helden. Und Geschichten die dennoch ein gutes? Aber erfolgreiches Ende finden. (Verlagstext
Kassandra Schwämmle Wolfsseele
Tabea Petersen Nach dem Sturm
Kornelia Schmid Der Ton einer Harfensaite
Stefan Cernohuby Seine letzte Heldentat
Anna Eichinger Der Seher
Annie Waye Der Pakt
Olaf Lahayne Schlangenbrut
Hanna Bertini Atemlos
David Acker Die Nacht des Feuers
Sabine Reifenstahl Wenn die Liebe stirbt
Katherina Ushachov Kore
Martin Beyerling Die warme Fährte
Adina Heinemann Im Schaum der Brandung
Albertine Gaul Aufbruch ins ungewisse Abenteuer
Stefan Lochner Heldensterben
Corina Lendi Jupiters Tippsen
Wolfgang Schroeder Sinkflug
Franziska Bauer Vom lieblichen Duft der Rosen
Nadine Wahl Die Sonne¸ die sie verloren hatten
Uwe Gehrke Der Junge mit den Narben
Achim Stößer Sojablut
Regine D. Ritter Tod eines Unternehmensberaters
Petra Hartmann Geisterreiter
Jörg Olbrich Flammentod
Verena Jung Geistergeschichten
Wie es schon der Titel sagt und Volkmar Kuhnle als Herausgeber es vorgab¸ sollte der Held der Geschichte sterben¸ bevor die Erzählung ihr eigentliches Ende gefunden hat.
Ein Viertelhundert Autorinnen und Autoren wagten sich an das Thema heran. Dementsprechend handelt es sich um 25 Kurzgeschichten. Einige Autorinnen und Autoren wie Jörg Olbrich und Petra Hartmann haben im Verlag Saphir im Stahl bereits Romane veröffentlicht und auch an anderer Stelle. Sie gelten daher zu den erfahrensten Autoren dieses Buches. Daneben finden sich aber auch „Anfänger“ ohne dies abfallend zu bemerken. Entgegen dem Namen Arcanum Fantasy Verlag sind nicht alle Geschichten reine Fantasy. Das macht gerade den Reiz der Geschichten aus¸ boten sie den Autoren doch die Möglichkeit aus allen Genres zu schöpfen.
Die Autoren beschreiben zwischenmenschliche Beziehungen¸ die immer in ein und der gleichen Aufgabe gipfeln¸ der Held ist tot. So greifen sie in zahlreichen Facetten die unterschiedlichen Lebensweisen ihrer Protagonisten auf und deren¸ manchmal absehbaren¸ Tod. Die Autorinnen gelingt es¸ die Menschen in ihren Bann zu ziehen¸ in eine fiktive Welt zu ziehen und sie auf den ersten Seiten gleich zu fesseln¸ gleichzeitig zu überraschen und zum Staunen zu bringen. Generell gut umgesetzt ist die Vorgabe von Volkmar Kuhnle. Es werden unterschiedliche Plätze¸ Orte und Zeiten gezeigt¸ urbane Szenen wechseln mit den Personen in der Wildnis und ihren Abenteuern darin. Die handelnden Figuren stammen aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen und verkörpern unterschiedliche Professionen.
Tod des Helden stellt eine unterhaltsame Kurzgeschichtensammlung dar. Nicht alle Geschichten trennen sich von allzuubekannten Klischees. Gerade die tragischen Momente halte ich für gelungen umgesetzt.
Damit wirk en die Geschichten o riginell¸ vielschichtig und einzigartig wie eine wunderbare Auszeit aus Gegenwart und Alltag mit einer Hinwendung in andere Zeiten und Welten.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355