Titania Special 13: Der geheime Garten
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Es sind nicht unbedingt die Märchen und Geschichten¸ die jeder kennt. Dass man gerade Frances Eliza Hodgson Burnett wählte hat sicherlich seinen Grund. Die Autorin¸ vor 168 Jahren am 24.11.1849 in Manchester geboren¸ wuchs in den Slums von Manchester auf. Sie wanderte 1865 nach Amerika aus. Sie schrieb etwa 40 Kinderromane¸ von denen Little Lord Fauntleroy auf Deutsch Der kleine Lord der bekannteste ist. Sie starb am 29.10.1924 in Plandome Park/Long Island.
Die Eltern der zehnjährigen Mary Lennox starben an Cholera. Sie hat Glück¸ weil sie nicht im Waisenhaus landet¸ sondern bei ihrem Onkel Archibald leben kann. Dieser ist für sie jedoch vollkommen unbekannt¸ sie kannte ihn vorher gar nicht. Mary fällt es schwer¸ das angenehme Leben als Tochter eines britischen Kolonialbeamten aufzugeben. Der einsam gelegene Landsitz ist nicht gerade das¸ was sie gewohnt ist¸ vor allem¸ da sie auf sich selbst gestellt ist. Die wenigen Angestellten beaufsichtigen sie zwar¸ sind aber selten in der Lage¸ sich wirklich um sie zu kümmern. Ihre erst ablehnende Haltung ändert sich¸ als sie den alten Gärtner kennen lernt und den Zugang zu einem geheimen Garten.
Dies ist die Geschichte von Mary¸ die versucht in ihrem Leben klar zu kommen und gleichzeitig mit ihrem Leben auch Erfüllung bei anderen Menschen weckt. Ihr gelingt es nicht nur den eigenen Verlust der Eltern zu verarbeiten¸ sondern auch bei anderen Menschen einen Verlust als solchen hinzunehmen und das eigenen Leben in Frieden zu leben.
Das Hörspiel ist wieder einmal mehr eine gelungen Angelegenheit mit einer einfachen¸ trotzdem zeitlosen Geschichte. Es ist zwar eine andere Zeit¸ in der die Erzählung spielt¸ aber das Thema ist heute genau so aktuell wie damals. Die Sprecher machen ihre Arbeit gut¸ auch wenn die Stimmen älter wirken¸ als sie in der Erzählung sein sollten. Ohne geeignete jugendliche Sprecherinnen und Sprecher¸ ist dies ein Problem¸ dass jedes Label besitzt. Musik und Geräuscheffekte schaffen eine angenehme Atmosphäre¸ versetzen den Zuhörer auf das abgelegene Landgut.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355