The Walking Dead 2
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Das Thema von Walking Dead unterscheidet sich auf den ersten Blick nichtvon herkömmlichen Zombie-Geschichten. Eine Gruppe Überlebender befindet sich auf der Suche nach einem sicheren Ort¸ der es Ihnen gestattet¸ ohne die Welt der Zombies zu leben. Handlungsträgerin ist die junge Frau Lilly Caul¸ die von den Autoren sehr authentisch und sorgfältig charakterisiert wurde und auf dem Weg nach in die kleine Stadt Woodbury in Georgia. Der Roman jeweils durch ein kurzes Zitat eingeleitet¸ ist zweigeteilt. Im ersten Teil dreht es darum¸ den beschwerlichen Weg nach Woodbury zu beschreiben¸ während im zweiten Teil einen tieferer Einblick auf Philip Blake und seine Machenschaften geworfen wird. Hier in Woodbury herrscht Philip Blake¸ der sich selbst als Gouverneur ausgibt. In Teil eins konnte man den Werdegang des „Gouverneurs“ kennenlernen¸ nun lernt man ihn aus der Sicht der neuen Handlungsträger kennen. Dieser Fremdeindruck von Philip Blake ist eine gelungene literarische Abwechslung und bietet den Lesern Raum für eigene Gedanken und Überlegungen zum Fortgang der Handlung. So erfährt man¸ wie die wenigen Überlebenden zusammenfinden¸ sich organisieren und gegenseitig beim Überleben helfen. Der Gouverneur versucht¸ in seiner postapokalyptischen Welt eine funktionierende Gesellschaft am Laufen zu halten. Lilly und ihre Gefährten bemerken leider recht spät¸ welche Methoden dafür eingesetzt werden.
Der Reiz der Zombiegeschichten im Allgemeinen und Walking Dead im Besonderen liegt in den unterschiedlich dargestellten Charakteren begründet. Es gilt sich den Problemen und Schwierigkeiten zu stellen¸ mit denen die Überlebenden geplagt werden. Die Zombies bilden dabei nur eine vage Bedrohung¸ denn die wahre Gefahr geht auch hier wieder einmal mehr vom Menschen selbst aus. Dennoch¸ wer sein Buch „rare“ mag¸ wird hier seine kurz angebratenen und blutig fortgeführten Fleischgerichte bekommen. Zombie-Fans kommen voll auf ihre Kosten. Die Erzählung ist geradlinig und kontinuierlich fortgeführt. Die widersprüchliche Motivation der Handlungsträger¸ ihre feine Charakterisierung¸ ist gut ausgearbeitet und kann stets nachvollzogen werden. Der Leser wird dabei mit einem guten Lesefluss belohnt. Der Autor gab sich nicht nur Mühe¸ aus einem „ausgelutschten Thema“ seit Romeros lebenden Toten etwas lesbares zu machen¸ sondern im gelang es¸ etwas unterhaltsames hervorzubringen.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355