The upper world - Ein Hauch Zukunft
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
The Upper World ist ein brillanter, temporeicher Debüt-Jugendroman von Femi Fadugba, der die düstere Realität des Londoner (ja, ja, genau wieder London) Lebens mit der Theorie der Zeitreise verwebt. Lebendig aus zwei Perspektiven erzählt und in Peckham, Südlondon, angesiedelt, lernen wir Esso und Rhia kennen, die mich sofort in ihr Leben gezogen haben. Ich konnte mich sehr gut in Esso hineinversetzen, der in der Gegenwart Schwierigkeiten hat, die normalen Schwierigkeiten eines Teenagers auszugleichen, und der zusätzlich noch unter dem Druck der Rivalitäten auf der Strasse steht. Rhia, 15 Jahre in der Zukunft, ist ein aufstrebender Fussballstar und lebt in einem Pflegeheim. Sie sucht nach Hinweisen darauf, was mit ihren Eltern passiert ist, und als sie ihren neuen Physiklehrer kennenlernt, haben sie vielleicht beide die Antworten, nach denen der andere sucht. So viele Aspekte dieses Buches sind bewegend und regen zum Nachdenken an. Ich habe selbst den Kopf geschüttelt vor Traurigkeit über die Kämpfe und Hindernisse, die zum Leben gehören, wenn man in den Innenstädten aufwächst. Es ist wunderbar gelungen, reale Bezüge in die Fiktion der Geschichte einzubauen. Das Tempo war genau das, was wir brauchten, und es führte zu einem dramatischen Ende.
Vollgepackt mit wissenschaftlicher Logik und Physiker-Theorien, die ziemlich leicht zu verstehen und sehr lehrreich waren, hätte ich dieses Buch gerne gelesen, als ich noch zur Schule ging, denn es porträtiert nicht nur auf fantastische Weise die britische Strassenkultur, sondern hätte mir auch wirklich eine Vorstellung und Motivation gegeben, die Wissenschaft auf eine völlig neue Weise zu begreifen. Die Sprache war so anschaulich, dass es kein Wunder ist, dass The Upper World als Netflix-Film mit dem Oscar-Preisträger Daniel Kaluuya in der Hauptrolle verfilmt wurde, noch bevor das Buch überhaupt erschienen war! Ich bin gespannt, was die Zukunft für Fadugba bringt. Ich habe gehört, dass eine Fortsetzung in Arbeit ist, in der es um Quantenmechanik und das Multiversum geht. Die Idee eines Multiversums, das in Peckham angesiedelt ist, ist für mich, der ich Science-Fiction liebe, eine tolle Neuigkeit!
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355