The Strain
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die Geschichte basiert auf den gleichnamigen Bestsellerromanen von Guillermo del Toro und Chuck Hogan. Dr. Ephraim Goodweather¸ Leiter des Center for Disease Control in New York¸ steht dabei im Mittelpunkt. Gemeinsam mit seinem Team wird er gerufen¸ um den unerklärlichen Tod von einer Flugzeugbesatzung und sämtlicher Passagiere zu klären. Sehr schnell stellt sich heraus¸ dass hier mehr vorgeht¸ als man erklären kann. Geheimnisvolle Würmer befallen Menschen. Die befallenen Menschen verwandeln sich in Vampire. Während sich die Verwandlung ähnlich einer Epidemie ausbreitet¸ schliessen sich der Doktor und sein Team mit einer Gruppe von Überlebenden zusammen¸ um die Vampire zu bekämpfen und das Schicksal der Menschheit positiv zu beeinflussen.
Damit ist bereits das Meiste gesagt. Erwähnenswert ist noch der (ewige Jude¸ der das KZ im 3ten Reich überlebte und Dr. Ephraim Goodweather warnen will¸ sowie der Unbekannte (Sardu¸ der mit seinem Sarg im Flugzeug nach Amerika kam¸ unterstützt von einer geheimnisvollen Organisation.
Die drei Romane erschienen unter dem Titel Die Saat (11.10.2010¸ Das Blut (09.01.2012 und Die Nacht (10.06.2013.
Guillermo del Toro gilt als einer der erfolgreichsten Regisseure und Produzenten des fantastischen Films. Mit Filmen wie Pans Labyrinth¸ Hellboy I & II¸ Cronos¸ machte er sich einen Namen. Gemeinsam mit dem Bestsellerautor und Hammett-Prize-Gewinner Chuck Hogan schrieb er eine Vampir-Trilogie¸ die in den USA aufsehen erregte. Vor allem¸ weil sie nicht zu den Urban-Fantasy-Kuschel-Vampiren gehörten. Eisner-Award-Gewinner David Lapham und Mike Huddleston setzten den mitreissenden¸ blutig düsteren Horror-Comic bildgewaltig um.
Die Geschichte etwas ausführlicher: Es dreht sich um Vampirismus und seinen Wurzeln in Osteuropa¸ genauer in Rumänien. Dort lebt ein finsteres Wesen¸ Sardu genannt¸ das Menschen raubt und die man selten wiederfindet.
Fast ein Jahrhundert später steht ein Passagierflugzeug am Flughafen JFK. Seltsamerweise sind keinerlei Lebenszeichen zu erkennen. Aus diesem Grund gehen die Verantwortlichen davon aus¸ dass alle Passagiere und Mannschaft gestorben sind. Paranoid wie Amerikaner sind¸ geht man von einem Terroranschlag aus. Ein E insatzkommando stürmt das Flugzeug und findet nur Tote¸ überraschenderweise jedoch auch drei verletzte Überlebende.
Gleichzeitig erfährt der Jude von dem Vorfall¸ will die Verantwortlichen warnen¸ die diese Warnung jedoch mit voller Wucht in den Wind schlagen. Ebenfalls zur gleichen Zeit¸ versucht eine Gruppe von Menschen den von innen zu öffnenden Sarg vom Flugplatz zu bringen. Die Verantwortlichen¸ die den Sarg bewachen¸ wie alles andere aus dem Flugzeug auch¸ werden vom Lauf der Dinge überrascht.
Der Zeichenstil der apokalyptischen Vampirgeschichte ist gewöhnungs-bedürftig. Mir manchmal zu eckig¸ zeigt er in seiner düsteren Art genau die Szenen¸ die den Betrachter am Meisten ansprechen. In ihrer düster blutigen Art ist eine Leseempfehlung für Jugendliche abb 16 Jahren durchaus gerechtfertigt. Denn die Geschichte ist von vornherein konzipiert für ein älteres Publikum. Es gelang den Comic-Machern eine düstere Welt voller Gewalt und Grausamkeit zu schaffen. Die drastischen und blutigen Bilder entsprechen den grausigen Beschreibungen der Romane und sind drastischer als die Fernseh-Bilder. Die übliche Panelaufteilung wird durch ganzseitige Einzelbilder unterbrochen und sorgen so für eine Momentaufnahme¸ die den Schrecken der Erzählung deutlich transportieren. Dabei erinnern einige der Monster sehr an andere Grusel-Comics. Das ist aber wahrscheinlich eher Zufall.
The Strain ist die gelungene Comic-Umsetzung der auch in Deutschland erfolgreichen Roman-Trilogie von Regisseur und Produzent Guillermo del Toro und Autor Chuck Hogan. Die ersten sechs Hefte erschienen mit ihren grausigen Beschreibungen zusammengefasst in einem Sammelband. Bei den Comics sind David Lapham für den Text und Comic-Künstler Mike Huddelston¸ bekannt durch W.I.L.D.Storm u.a.¸ für die Zeichnungen¸ zuständig. Wer die Bücher kennt¸ wird eine Straffung der der Erzählung durch David Lapham bemerken. Diese komplexe¸ symbolbehaftete und mehrschichtige Geschichte wird aufgefangen von den sehr guten Zeichnungen von Mike Huddelston¸ so dass man schon fast von einer eigenständigen Erzählung sprechen könnte. Immerhin gelang es allen beteiligten¸ die Kreauren der Nacht wieder dorthin zu bringen¸ wohin sie gehören. Nicht aufs Kuschelsofa¸ sondern ins Leichenschauhaus.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355