Teufels Werke
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Moskau¸ Ende der achtziger Jahre. Vergeblich versucht der junge Schriftsteller Jakuschkin seinen ersten Roman zu verlegen. Selbst der Theaterdirektor Arkadi Michailowitsch Sutenewski verzichtet auf eine weitere Begegnung mit ihm un lässt ihm am Hintereingang des Theaters sein Manuskript aushändigen. Da erhält er unerwartete Hilfe: Ein geheimnisvoller Professor mit Namen Voland und dessen skurriles Gefolge schlagen ihm einen Pakt vor. Der arme Poet (wie weiland Dr. Faustus) läßt sich darauf ein und verbrennt - wie befohlen - sein komplettes Manuskript. Zeitgleich tritt das Kaninchen¸ eine Gestalt aus seinem Roman¸ in die Realität. Mit katastrophalen Folgen: Ein Biß des Höllentiers¸ und der Verletzte offenbart schamlos seine Gedanken. Kein Wunder¸ daß sich schon bald der KGB an Jakuschkins Fersen heftet. Um das Chaos perfekt zu machen¸ greifen alle Teufel dieser und anderer Welten mit unglaublichem Schabernack in das Geschehen ein.
Eine phantastische¸ politische Groteske und eine Verneigung vor dem Autor Michail Bulgakows und seinem unsterblichem Werk "Der Meister und Margarita". Mit den gleichen Handlungsträgern wie er visiert Witali Rutschinski die Funktionäre und Politiker des jetzigen Russlands an. Als Redenschreiber und Herausgeber einer Literaturzeitschrift hatte Witali Rutschinski grossen Einblick in die Politik und die Kulissenschieber hinter den Politikern. Obwohl bereits vor zehn Jahren erschienen spiegelt sich der Roman zeitlos in der jetzigen Politk wieder. Man könnte aber auch durchaus Rom¸ Berlin oder Washington nehmen. Die Spielarten sind überall gleich.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355