Terra Utopia - Welten der Zukunft: Männer gegen Raum und Zeit
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Männer gegen Raum und Zeit spielt im Jahr 7218 und beschreibt die Abenteuer des Forschungsraumschiffes Magellan. Die Besatzung besteht aus unterschiedlichen Wesen¸ der verschiedensten Planeten. Sechs Männer aus vier Welten schreiben Geschichte. Denn ihre Entdeckung ist genauso wichtig wie die¸ die ihr Raumschiffnamensgeber machte. Sie landen in einem Sternengebiet mit acht Sonnen¸ die gerade zu einer Supernova verschmolzen werden. Das Raumschiff¸ im Vergleich zum Universum kleiner als ein Staubkorn¸ für die Raumfahrer jedoch Heimat und Überlebensgarant zugleich¸ wurde durch Raum und Zeit geschleudert. Die Suche nach normalen Welten in einem Spiralnebel¸ der zu über neunzig Prozent aus Antimaterie bestand¸ dauerte lange¸ aber sie hatten Erfolg. Auf der Suche nach einem lebensfähigen Planeten fanden sie die Sonne Sarel und den Planeten Paradon¸ auf dem sie die überraschende Lösung eines der größten Welträtsel erwartete. Was sie fanden waren Städte¸ belebt von singenden Automaten. Und sie treffen auf den Androiden Alin. Er war es¸ dem von den Männern der Magellan geholfen bekam und ihnen den Weg zeigte¸ durch Raum und Zeit in die heimatliche Galaxis zu gelangen.
Männer gegen Raum und Zeit ist ein faszinierendes Stück wissenschaftlicher Gedankenbilder aus der Zeit¸ als das Genre Science Fiction¸ meist noch unter dem Titel Zukunftsroman¸ langsam auch Deutschland erreichte. Der Aufbruch ins All¸ mit Sonden und Flugkörpern¸ wurde spätestens mit der Mondlandung zu einem Abenteuer mit neuen Zielen in der Literatur. Wurde unter Jules Verne die Raumkapsel noch mit einer riesigen Kanone ins All geschossen¸ so flogen nun Raumschiffe ins All. Zuerst nur im heimischen Sonnensystem¸ später¸ wenn es exotischer werden sollte¸ in die Tiefen des Universums. Die Handlung dieses Romans reiht sich in die Schlange der damals gängigen Leihbücher¸ Jugendbücher und Heftromanreihen ein. Jürgen vom Scheidt schrieb den Roman so¸ wie er wohl die Romane anderer Autoren gelesen hat. Betrachtet man den Roman so¸ wie er ist¸ halten wir eine Stück Literaturgeschichte in den Händen. Aus heutiger Sicht unterhaltsam¸ aber nicht weltbewegend. Als Grundlage für das folgende Essay aber umso wichtiger. Er ist eine ausführliche Beweisaufnahme und Bewertung der damaligen Zukunftsliteratur. In der Schublade positive Utopie ist er gut aufgehoben. Zudem zeigt sich der Autorr auf diese Weise technikbegeistert und weltoffen. In dieser Hinsicht wird die Rück-Sicht Jürgen vom Scheidts zu einer Vor-Sicht auf die heutige Gegenwart. Er macht sich als heute 75jähriger andere Gedanken als damals¸ betrachtet einiges nicht mehr mit der rosaroten Brille und bleibt dennoch guter Hoffnung¸ dass sich die Welt zum Besseren entwickelt. Ein faszinierendes Werk für alle SF-Freunde und sehr empfehlenswert.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355