Dies ist eine Rezension aus dem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
"Talvars Schuld" ist ein phantastischer Roman¸ der sich schwer in eine Schublade (Es ist ein historischer Roman¸ ein Fantasy-Krimi¸ Familiendrama oder ein Liebesdrama stecken lässt. Damit machte er sich für mich interessant¸ denn er liess sich schnell und gut durchlesen. Der Ort¸ der durchaus spannenden Handlung¸ die sehr viele Thriller-Elemente aufweist¸ ist die einer an die Antike angelehnten Welt. Mit diesem Hintergrund gibt es einige Bücher¸ etwa die Percy Jackson Reihe¸ die auch erfolgreich verfilmt wurde. Valerie Colberg konnte mich mit ihrem Roman überzeugen¸ denn vor allem die Personenbeschreibungen waren es¸ die mir gefielen. Die Geschichte beginnt mit einer Art Krimi¸ denn es geht darum¸ den Mord an einer Feldherrin und Unterschlagung von Kriegsbeute aufzuklären. Im Mittelpunkt steht¸ wie bereits aus dem Titel zu ersehen¸ Talvar. Er soll angeblich der Täter sein¸ wird jedoch vom Gericht freigesprochen. Fünfzehn Jahre später versucht der Sohn der Ermordeten¸ der junge Kadevis¸ den Fall neu vor Gericht verhandeln zu lassen. Kadevis ist überzeugt davon¸ Talvar ist der Verantwortliche für Mutters Tod. Der Beweis ist jedoch nicht einfach bis unmöglich. Dafür gerät er in die Machtspiele und I ntrigen der Politik. Kadevis muss sich erstmal in einer Welt voller Intrigen und Machtspiele zurecht- finden. Ausgerechnet sein Mentor Malkar Malekis¸ ein grandioser Gerichtsredner und selbst sehr erpicht¸ Talvars Schuld zu beweisen. Malkars Motive liegen lange im Dunkeln. Ebenso wirkt Talvar geheimnisvoll. Je besser Kadevis Talvar kennenlernt¸ umso mehr beginnt er¸ an seinem Vorhaben zu zweifeln. Dabei ist er oft bereit impulsiv zu handeln und der Leser zweifelt dann an seinen Überlegungen. Dennoch sind es die Reaktionen eines jungen ungestümen Geistes¸ die hier zu Taten schreiten wollen und damit verständlich. Um die Verwicklungen noch ein wenig voranzutreiben verliebt sich Kadevis ausgerechnet in Talvars Tochter Lerina.Alles in allem ist der Autorin Valerie Colberg ein prima Jugendbuch gelungen. Es macht Spaß ihren Handlungsträgern zu folgen und die flüssige Schreibweise¸ trägt zur Lesbarkeit bei.