Supernova
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Unter den Flüchtenden ist auch das junge Mädchen Victoria Strowger. Mit ihren 16 Jahren hat sie eigentlich gar keine Lust irgendwo anders hin zu fliegen. Noch kurz vor dem Abflug entfernt sie sich von den Eltern. Dabei macht sie eine seltsame Entdeckung¸ die sie ihr Leben lang verfolgen wird. Eine Tasche mit Geheimdokumenten und eine Leiche sind nicht unbedingt die Dinge¸ die einen unberührt lassen.
Etwa zur gleichen Zeit verbreiten sich Gerüchte¸ dass Moskau keiner natürlichen Katastrophe zum Opfer fiel¸ sondern dass jemand ausdrücklich nachhalf. Als Hauptverdächtige wird der Namen von Neu-Dresden genannt¸ da sie mit Moskau einen heftigen Handelsdisput führten. Rachel Mansour ist Mitarbeiterin der Vereinten Nationen und wird mit der Aufklärung beauftragt. Der Fall ist jedoch undurchsichtig und kompliziert. Neben der schweren Arbeit der Aufklärung werden ihr zudem noch Knüppel zwischen die Beine gelegt um eine vollständige Aufklärung zu vermeiden. Zudem arbeiten ihre Gegner verdeckt. Sie bilden nicht nur eine Gefahr für diesen einzelnen Planeten¸ sondern sind eine Gefahr¸ die die ganze Galaxis bedroht.
Alleine Victoria Strowger¸ die sich selbst Wednesday nennt¸ scheint den Schlüssel in der Hand zu halten. Doch als ihre Eltern ermordet werden¸ hat sie ein ganz anderes Problem¸ als sich ausführlich damit zu beschäftigen. Sie ist auf der Flucht vor unbekannten Häschern.
Nach seinem ebenfalls im Wilhelm Heyne erschienenen Roman SINGULARITÄT stellt Charles Stross seinen neuen Roman vor. Dabei wird er in den Vereinigten Staaten von Amerika als ein neuer Superstar gefeiert¸ was man dort sehr schnell und gerne macht¸ und in Deutschland unbesehen übernimmt. Was dabei heraus kommt ist eine Erwartungshaltung¸ die nicht erfüllt wird. Wenn Charles Stross wirklich der hochgelobte Shooting-Star ist¸ merkt man es diesem Buch nicht an. Insgesamt gesehen ist es ein Roman¸ der seinen Längen hat¸ die letzten etwa 200 Seiten wurden wesentlich spannender und als Leser konnte man endlich mal wieder mit den Handlungsträgern mitfiebern. Überflüssig hingegen und als Spannungskiller zu bezeichnen¸ der Epilog¸ der nichts zur Aufklärung beitrug. Der Genremix aus Agenten-Detektiv-Mädchen-SF-Roman erinnerte mich an einige alte Leihbücher der 50er und 60er Jahre. Dazu eine Aufarbeitung der Übermenschen-Herrenrasse des dritten Reiches ergibt nicht gerade das¸ was ich von einem hochgelobten Schriftsteller erwarte. Leider. Das Universum erschien mir auf dem ersten Blick sehr interessant. Da hätte man mehr daraus machen können¸ als die Beschreibung eines neuen Himmelsglobus. Alles in allem eine brauchbare Geschichte¸ wo man durchaus sagen könnte¸ weniger¸ wäre mehr gewesen.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355