Stigmata
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Das in grün gehaltene Titelbild mit silberner Schrift und Rankenumrandung sind gut gelungen. Das abgebildete Medaillon mit seinen Fotos im Inneren spielt im Roman eine grosse Rolle. Auch im Inneren des Romans finden sich viele Seiten mit Fotos und Texteinschüben auf lindgrünem Papier. Damit ist das Äusserliche sehr gut gelungen. Stigmata ist somit vom äusserlichen ein gut gelungener Jugendthriller¸ der Text und Fotos gut miteinander verbindet.
© Das Copyright des Titelbildes liegt beim Verlag
Die Charaktere sind gut und wirklichkeitsgetreu gestaltet. Die Handlungs-trägerin Emma war mir von Anfang an sympathisch. Nach dem Tod ihrer Mutter ist Emma todtraurig. Kurz vor dem Autounfall¸ dem ihre Mutter zum Opfer fiel¸ hatte sie sich noch mit ihr gestritten und hat sich demnach nicht wieder mit ihr versöhnen können. Nun ist es zu spät sich für die Mutter und ihr Leben und ihren Beruf zu interessieren. Gerade dies rückt jedoch in den Vordergrund der Erzählung und wird zu einem Mittelpunkt in ihrem weiteren Leben. Sie erhält eines Tages einen Brief von einem Unbekannten. Dieser schreibt ihr¸ sie soll sich auf den Weg machen¸ den Mörder ihrer Mutter zu finden. Doch wieso eigentlich Mörder? Emma erhielt die Nachricht¸ dass ihre Mutter bei einem Autounfall ums Leben kam¸ warum sollte es also ein Mord sein? Den oder die Mörder soll sie in einem Feriencamp in einem alten Schloss in den Bergen finden. Es ist ein Camp betreut von der Transnational Youth Fondation¸ ein Internationales Qualifikationscamp für Jugendliche. Während ihres Aufenthaltes lernt sie eine Menge Jugendliche und Betreuer kennen und kann sich nicht sicher sein¸ wem sie vertrauen kann. Das liegt nicht nur an den Leuten im Camp¸ sondern auch an weiteren Fotos¸ die sie findet. Wer gibt ihr die Hinweise¸ wer ist der Mörder? Emma kann sich nicht sicher sein¸ dass ihre Erkenntnisse richtig sind und oft genug läuft sie in die Irre mit ihren Nachforschungen.
Die Verbindung von geschriebenem Text und Fotos¸ machen die Erzählung zu einem besonderen Leseerlebnis. Die Autorin schreibt flüssig und spannend. Interessant ist die Erzählweise des Romans¸ mal in Gegenwarts- mal in Vergangen-heitsform. Auf diese Weise heben sich die Geschehen gekonnt voneinander ab. Die Leser rätseln mit und versuchen ebenfalls das Geheimnis zu ergründen. Dies hat Beatrix Gurian gut gelöst. Es entstand ein Roman¸ der ein Leseerlebnis in Text und Bild wurde. Die Autorin versteht es¸ mit den Ängsten und Hoffnungen der Leser und der handelnden Personen zu spielen und gekonnt in die Irre zu führen. Die Handlung überzeugte mich sofort. Das Werk von Beatrix Gurian ist ein kurzweiliger Lese-spass¸ den ich gernne gelesen habe. Positiv ist auch¸ dass es keine langatmige Trilogie geworden ist.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355