Sternentor
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Er verschwindet förmlich in der britischen U-Bahn vor den Augen seines Bruders Ed. Ed will hinter Verne her¸ weil er ihm etwas schuldig ist. Ein halbes Jahr später trifft er wieder auf Alice¸ seine Schwägerin und gleichzeitig seine Geliebte. Sie lebt jetzt auf dem Bauernhof ihres Mannes und auf dem Grundstück entsteht ein neues Tor. Die zwei fahren mit einem Landrover hindurch und geraten in eine andere Welt und ein fortdauerndes Abenteuer. Anders als bei der Serie Star Gate sind die Personen¸ die durch die Tore gehen sofort am Empfangsort¸ in Wahrheit sind Jahre vergangen. Da nichts schneller als das Licht ist¸ sind die Personen entsprechend lange unterwegs. Auf dem Heimatplaneten altern die Menschen entsprechend. Damit haben wir eine logische Erklärung¸ doch ist sie nicht literarisch nicht ganz nachvoll-ziehbar. Die Wahrscheinlichkeit eine Spur von Verne zu finden¸ wenn die beiden durch das Tor wechseln¸ ist gering. Ed ist von der Schuld ein Ehebrecher zu sein und Selbstzweifeln geplagt der in der Rettung Vernes sein Seelenheil sucht. Leider sind die Zweifel schnell vergessen und so ist er mit Alice und ab und zu Begleitern¸ unterwegs¸ Verne zu suchen. Die Spuren¸ denen sie folgen¸ sind jedoch spärlich.
Der zweite Handlungsträger ist Katherina Abdulov¸ die ausgestossen von der Familie ihren eigenen Weg geht. Doch wird sie gerade jetzt¸ wo es ihr besonders dreckig geht¸ wieder von der Familie angeheuert. Sie erhält den Auftrag¸ zum Planeten Djat zu reisen¸ um die Pep-Ernte zu sichern. Pep ist ein schwach süchtig machendes Narkotikum. Ihr ehemaliger Freund und Vater des ungeborenen Kindes Victor Luciano ist bereits auf dem Weg und vor dem Erreichen des Planeten Djat soll Kat ihn abfangen. Aber statt auf Djat das Pep abzuholen¸ muss sie den Planeten vor einer Galaxisweiten Gefahr retten. Und natürlich Victor.
Der Roman beginnt mit dem überraschenden Auftauchen der Tore¸ was sich zuerst ganz gut macht und mit der Dreiecksbeziehung¸ der beiden Brüder mit einer Frau. Dann folgt die Suche nach dem Bruder¸ die zum Teil unglaubwürdig wird und Begleiter nur deshalb auftauchen¸ um sie keine zwei Kapitel später umzubringen. Manche Kapitel kann man vergessen¸ da sie zur Handlung nichts beitragen. Interessant hingegen werden die Informationen aus den Netzen.
Der zweite Handlungsstrang erinnert etwas an eine Mischung aus Star Trek und Star Wars. Abenteuer pur¸ wenn nicht immer wieder unglaubwürdige Dinge geschehen würden. Ich finde es jedenfalls seltsam¸ dass im ersten Handlungsstrang hunderte von Toren auftauchen¸ die aber im zweiten Handlungsstrang keine Rolle spielen. Sicherlich bietet uns der Autor einige schöne fremdartige Beschreibungen anderer Welten. Doch kann das neben der Action nicht alles sein. Wägt man alles was gefällt mit dem¸ was nicht gefällt¸ ab bleibt trotzdem ein unterhaltsamer Science Fiction Roman.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355