Sternenjäger
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Kenneth Oppeln ist ein Autor¸ der die Leserinnen und Leser begeistert. Da ist man gern bereit das Alter auf 8 Jahre als Leseempfehlung abzusenken und bis auf 88 Jahre anzuheben. Seine Fantasy ist manchmal recht ungewöhnlich¸ seine spritzigen Ideen lassen sich keinem Genre direkt zuweisen. Daher ist es nicht ungewöhnlich¸ dass von Jung und Alt¸ von Männlein wie Weiblein seine Bücher gern gelesen werden.
Sternenjäger hält sich nicht mit langatmigen Beschreibungen auf¸ wenn Matt aus seinem Leben und von seinen Abenteuern berichtet. Aus seiner Sicht ist alles ganz logisch¸ auch wenn er sich¸ von aussen betrachtet¸ immer mal wieder in seinen Ideen verrennt. Durch die Beschreibung von Matt Cruse als Ich-Erzähler nimmt der Leser unmittelbar an der Erzählung teil¸ wird mit einbezogen und leidet und liebt mit ihm. Kenneth Oppeln beschreibt eine Welt wie wir sie kennen¸ reichert sie mit einigen erfundenen Orten¸ etwa der Löwentorstadt an und fügt geschichtlich Tatsachen ein¸ wie etwa die Sufragetten. Matt ist ein junger Kadett¸ der sich in seinem eigenen Gefühlschaos zurechtfinden muss. Schwankend zwischen seinen Ängsten und der unbändigen Abenteuerlust würde er gern mit Kate zusammen sein¸ gleichzeitig fürchtet er sich vor einer Bindung¸ weil er dann seinen Freiheitsdrang nicht ausleben kann. Beeindrucken ist die Beschreibung der Nebenfiguren¸ sie tauchen nicht auf wie ein Blatt im Wind¸ bleiben kurz liegen und werden wieder davongetragen und hinterlassen keinen Eindruck beim Leser. Im Gegenteiil¸ sie sind eine Bereicherung der Erzählung. So etwa Miss Evelyn Karr mit ihrem Affen Haiku¸ die immer wieder mit dem Zoologen Sir Hugh Snuffler einen verbalen Schlagabtausch liefert. Erfreulich bei Kenneth Oppel ist¸ dass seine Bücher¸ auch bei Reihen¸ in sich abgeschlossen und als eigenständiges Werk zu lesen sind. Letztlich bleibt nur zu sagen¸ es ist eine phantastische Unterhaltung.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355