Sternenflut
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Die Besatzung der Streaker¸ bestehend hauptsächlich 150 Neodelfinen (neo-fin¸ nahm die Leiche an Bord¸ wird aber nun von den anderen Rassen gejagt¸ die alle hinter der Leiche her sind. Die Streaker brachte sich auf dem Wasserplaneten Kithrup in Sicherheit und liegt auf dem Meeresboden. Achtzig Menschen¸ Neodelfine und ein Neoschimpanse müssen sich den Gefahren¸ die auf dem Planeten Kithrup bestehen ebenso stellen¸ wie den Gefahren draussen im All. Denn dort haben die unterschiedlichen Rassen nichts gelernt und liegen im ständigen Kampf miteinander. Es geht um die milliardenalte Raumschiffflotte¸ die die Streaker unter dem Kommando eines Delfins gefunden hat. Jede der Alienrassen erhebt darauf Anspruch¸ versprechen sich aus dieser Entdeckung ihren Machtanspruch in der Galaxis stärken zu können. Allein die Rassen der Erde wird dieser Machtanspruch abgesprochen¸ da diese nicht von den Progenitoren stammen. Die Besatzung der Streaker versucht ihr Raumschiff wieder in raumtüchtig zu machen um den Planeten zu verlassen¸ findet im Sonnensystem eine gewaltige Schlacht statt. Der psychologische Druck¸ dem die Mannschaft ausgesetzt ist¸ führt dazu¸ dass sich innerhalb der Besatzung verfeindete Gruppen bilden.
Diese Space Opera wurde mit den drei wichtigsten Preisen der Science Fiction-Literatur ausgezeichnet und war zurzeit der Ersterscheinung ein Erfolg den USA. Neben einigen neuen Ideen¸ die er bereits in Sternentaucher andeutete¸ nimmt David Brin die Möglichkeit wahr¸ ausgiebig Verhaltensstudien und ironische Seitenhiebe auf die sozialen Gesellschaften durchzuführen. Dies gilt vor allem für die drei Spezies¸ die nun gleichberechtigt die Erde bevölkern¸ bzw. den entsprechenden stellaren Einflussbereich. Der Autor versucht Verständnis für Andersartigkeit von Menschen und Nicht-Menschen zu wecken. Hier könnte es direkt als Buch für die Integration herangezogen werden. Dabei hat sich David Brin sogar die Mühe gemacht¸ eine neue Sprache für die Delfine zu erfinden¸ die er Trinär nannte und ähnlich wie ein Haiku formuliert wird.
Die meiste Zeit der Handdlung spielt auf dem Planeten und mit den Handlungsträgern dort¸ mit der Angst vor der im Planetensystem lauernden Gegnern.
David Brin schrieb einen soliden¸ waschechten Science Fiction Roman ohne grössere Höhepunkte¸ mit Ideen für weitere Abenteuer und Ideen¸ die durchaus Richtungsweisend sein könnten. Wenn man alles beiseite lässt¸ was man als ungewöhnlich bezeichnen könnte¸ bleibt eine normale Geschichte mit dem üblichen Kampf zwischen Gut und den Böse zurück.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355