S.T.A.L.K.E.R. - Shadow of Chernobyl 2: Inferno
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Am 12. April 2006 führen illegale PSI-Experimente zu einer furchtbaren Katastrophe. Rund um den stillgelegten Kernreaktor von Tschernobyl wird ein dreissigt Quadratkilometer grosses Gebiet zur Sperrzone erklärt. Sechs Jahre später spitzt sich die Lage dramatisch zu. Die Absperrung lässt sich nicht länger aufrechterhalten. Unzählige Glücksritter¸ so genannte Stalker¸ durchkämmen das verseuchte Gebiet nach Artefakten¸ die weltweit Abnehmer finden. In dieser ungefähr 30 km durchmessenden Zone sind die Naturgesetze ausser Kraft gesetzt. Während sich die Stalker auf die Jagd nach Artefakten begeben¸ etwa Steine die tödliche Krankheiten heilen können oder andere Stoffe die die geistigen Kräfte verändern¸ suchen Mutationen alles Lebendige um selbiges zum Tode zu führen. Allerdings ist es nicht gesagt¸ dass die Opfer mit dem Tod auch so bleiben. Manche kommen wieder. Weil die Technik in diesem Gebiet nicht immer zuverlässig funktioniert¸ werden keine grösseren Truppenverbände in das Gebiet geschickt. Zudem soll alles im Umfeld mit dem Experiment weiterhin geheim gehalten werden. Es gibt zuviele Personen in einflussreichen Positionen¸ deren Stuhl sich in einen Schleudersitz verwandeln könnte.
David Rothe¸ der Held aus dem ersten Band¸ sitzt seit Jahren im Gefängnis. Durch den Einfluss des Gebietes kam er selbst zu PSI-Kräften. Major Marinin holt ihn aus dem Gefängnis heraus um ihn erneut in die Gefahrenzone zu senden. Ziel soll es sein¸ den Herrscher der Zone ausfindig zu machen und eine Ausdehnung der Zone zu verhindern. Gleichzeitig ist die ebenfalls PSI-begabte Kim in der Zone unterwegs¸ allerdings¸ ist David ihr Zielobjekt. Aber da ist noch Marinin. Der alte¸ krebsgebeutelte Mann scheint der einzige zu sein¸ der ehrlich ist und Aufklärung sucht um jeden Preis. Er ist ein starrsinniger Mann¸ der nicht unbedingt mit den Mächtigen an einem Strang zieht.
Bernd Frenz versteht sein Handwerk ausgezeichnet. Bereits in seinen MADDRAX-Romanen gelingt es ihm¸ die Leser zu fesseln. Wie erst¸ wenn er die Möglichkeit hat¸ ein ganzes Taschenbuch einer neuen faszinierenden Welt zu schreiben. Er beschreibt seinen Personen überaus glaubwürdig¸ die Umwelt überaus überzeugend und die Lage¸ in die sich die Personen hinein manövrieren fesselnd. Wie schon der erste Band¸ gemeinsam mit Claudia Kern geschrieben¸ glänzt dieser mit temporeicher Spannung. Schön¸ dass deutsche Autoren durchaus so gut schreiben können wie sogenannte internationale Spitzenautoren.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355