Stahlwölfe 1-3: Zombie Trail
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
1897 beobachten die Wissenschaftler Simon und Oglivy des renommierten Ottershaw Observatorium gewaltige Explosionen auf dem Mars. Als einige Zeit später ein massiver Meteorit in Grossbrittannien niedergeht¸ erkennt man¸ dass die Marsianer sich für einen Angriff rüsten um die Erde zu erobern. Denn was man da sieht ist nur der Anfang einer Invasion¸ wie die umstehenden Bewohner eines nahen Dorfes am eigenen Leib erfahren.
Oliver Döring¸ für Schnitt und Regie verantwortlich¸ ließ sich von den Werken H.G. Wells' inspirieren und setzte nach Die Zeitmaschine und Das Königreich der Ameisen ¸ mit dem Dreiteiler Krieg der Welten nach. Christian Gailus zeichnet für das „Buch“ zuständig. Die vorgenommenen Änder-ungen¸ Jahreszahl¸ Weltausstellung¸ gefallen mir... nicht. Ich würde gern mal ein Hörbuch¸ Hörspiel hören¸ wo man sich wirklich in allen Teilen am Original orientiert und sich keine Freiheiten erlaubt. Sicher hat jeder Hörspielproduzent seine Ausreden¸ Verzeihung natürlich Argumente¸ warum er eine Änderung vornimmt. Ich kann sie zwar nachvollziehen¸ akzeptieren muss ich sie nicht.
Simons Rückkehr von der Weltausstellung zurück an den heimischen Herd¸ ist der Beginn der Erzählung. Dietmar Wunder in der Hauptrolle des Simon¸ setzt diese Figur mit seiner markanten und ausdrucksstarken Stimme sehr gut um. Ihm gelingt es¸ der Hauptfigur neben Oglivy¸ eine sehr intensive Stimmung zu verleihen. Es ist fast so¸ als könnte er das Hörspiel als Lesung ebenso gut alleine umsetzen. Seine Stimme ist ein Werkzeug dem er ganz unterschiedliche Facetten und Stimmungen entlockt. Marieke Oeffinger als Cathy bietet mit ihrer zarten Stimme einen reizvollen Kontrast zu Dietmar Wunder und der beängstigenden Handlung.
Ihm zur Seite steht der kürzlich verstorbene¸ wundervolle Peter Groeger. Sein Part als zerstreuter Professor Ogilvy ist sehr eingängig. Er ist der Wissenschaftler per excellance.
Das Titelbild: ist recht düster gehalten. Unscharf mit fliehenden Personen kann das Bild in den unterschiedlichsten Jahrhunderten angesiedelt sein. In jedem Fall stimmungsvoll und passend.
Musik und Geräusche: sind wie immer passend eingesetzt. Sei es in der lautstarken Landung und dem Angriff der Marsianer bis hin zu verstörender Stille. Immer steht die Literatur im Vordergrund und die Akustik ist nur der Träger der Stimmung. Das gleiche gilt für die verängstigten Menschmassen¸ die in sich die Spannung auf den Hörer übertragen.
Fazit: Krieg der Welten von Oliver Döring und Alex Stelkens setzt gekonnt Akzente. Ich wäre froh¸ wenn die Fortschrittsgläubigkeit von damals sich in der heutigen Zeit auch einfinden könnte. Ohne Skandale weil man Profit machen will¸ auf Teufell komm raus. Sondern der Wissenschaft willen¸ die zeigt¸ dass wir unseren Planeten auch besser gestalten können. Bleiben wir jedoch bei dem überzeugenden Hörspiel. Die komplette Mannschaft¸ die Technik und das¸ was zum Schluss als fertige CD im Fach des Laptop landete¸ überzeugen in Qualität und Quantität.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355