Stadt der Finsternis 1: Die Nacht der Magie
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Kate¸ wohnhaft in der Nähe von Atlanta¸ Georgia¸ schlittert unversehens in ein neues Abenteuer¸ als ihr Patenonkel zerfleischt aufgefunden wird. Kate ist nicht gut behütet¸ hat keinen festen Freund und auch die übrigen Bekannten lassen sich eher an zwei Händen abzählen. Dabei könnte sich die Sache mit dem festen Freund ändern¸ denn sie lernt im Leichenschauhaus einen Chirurgen kennen¸ der sich deutlich um sie bemüht. Sie beginnt mit ihren Nachforschungen nach den Übeltätern¸ die das einzige¸ was sie an ihre Familie band ermordeten und gerät dabei zwischen die Fronten eines Krieges zwischen Nekromanten und Gestaltwandlern. Unterstützt von Werwölfen¸ wie etwa dem jungen Derek und zumindest nicht mit Knüppeln im Weg versorgt von den Vampirherrschern¸ macht sie sich auf den Weg¸ den Täter dingfest zu machen.
Kate Daniels ist keine Heldin¸ wie sie im Buche steht. (Eine schöne Wortspielerei¸ steht es doch im Buch). Sie hat ihre Ecken und Kanten und ist sicherlich nicht Fehlerlos. Im Gegenteil sie ist ein wenig grosskotzig und von sich eingenommen. Zwar hat sie bereits einiges hinter sich¸ lässt sich aber nicht unterkriegen. Der Sympathiefaktor liegt also erst einmal wieder am Boden. Doch nach und nach gewinnt man sie richtig lieb. Langsam wird man „warm“ mit ihr¸ bis man ganz zum Schluss die Heldin als solche sieht und sich auf den nächsten Roman freut. Dieser Umstand liegt darin begründet¸ weil das Autorenehepaar¸ das unter dem gemeinsamen Namen Ilona Andrews schreibt sich selbst nicht so ernst nimmt und eine grosse Portion Humor¸ davon auch viel des schwarzen Humors¸ und etwas Selbstironie in die Erzählung einbringt.
Die handlungsrelevanten Figuren wie etwa Ghastek der Nekromant oder Curran¸ der Herrscher über die Gestaltwandler sind ebenfalls gut beschrieben. Sie wirken zumindest in ihren Handlungen überzeugend¸ genauso wie die bösen Gegner und die Nebenfiguren.
Die Handlung an sich ist fesselnd und abwechslungsreich¸ die Dialoge spritzig. Jedoch kein Buch für die Romantiker unter den Horrorfans.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355