Spook - Der Geisterjäger 2: Das Geheimnis des Geisterjägers
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Langsam nähert sich das Jahr dem Ende zu. Der Herbst steht vor der Tür und der Spook¸ John Gregory¸ macht sich bereit in den hohen Norden zu reisen. Dort in Anglezarke steht dessen Winterhaus. Im Winter geht der Spook im Norden seiner Arbeit nach¸ die dort ansässigen Menschen vor dem Bösen zu schützen. Doch die Abreise geschieht schneller als beabsichtigt¸ denn eines Abends taucht ein Fremder auf¸ mit einem Brief für den Spook. Er selbst ist wie ein Spook gekleidet. Tom¸ der den Brief seinem Meister übergibt ist von dessen harscher Reaktion darauf sehr verwundert. Auch Alice¸ die sich im Haus aufhält wird überrascht¸ denn sie darf nicht mit nach Anglezarke sondern muss in Adlington bleiben.
In der Zeit ist Tom damit beschäftigt¸ das Winterquartier bewohnbar zu machen. Dabei lernt er eine alte Liebschaft seines Meisters kennen. Tom erfährt¸ dass es sich bei Meg um eine Lamina-Hexe handelt¸ die sich an ihr handeln aber nicht mehr erinnern kann.
Währenddessen ist Alice bei der Bauernfamilie in Adlington unter gebracht. Der einzig noch lebende Sohn ist ebenfalls der siebte Sohn eines siebten Sohnes¸ stellte sich aber als unfähig heraus¸ dem Spook zu dienen und als Lehrling in dessen Fussstapfen zu treten. Morgan¸ so der Name dieses Jungen wandte sich der Nekromantie zu. So zwingt er die Geister der Toten¸ der nahe gelegenen Kirche ihm Rede und Antwort zu stehen. Als der Vater von Thomas stirbt¸ wird dessen Geist von Morgan gefangen und gefoltert.
Die Pläne die der junge Morgan hegt¸ sind jedoch gefährlich. Morgan will sich zu einem Weltherrscher aufschwingen und dazu ist ihm jedes Mittel recht. Er plant¸ den Gott des Winters zu beschwören. Golgoth ist der Name des fast vergessenen Wintergottes. Um aber Golgoth beschwören zu können¸ benötigt er das Grimoire¸ welches ihm John Gregory wieder weggenommen hatte.
Soweit mag die Beschreibung des Inhalts ausreichen. Das zweite Buch um Spook und vor allem um den Lehrling Tom¸ aus dessen Sicht alles geschrieben wird¸ erfreut sich bei mir einer grossen Beliebtheit¸ um es mal 'hochgestochen' auszudrücken. Joseph Delany gelingt es¸ uns Thomas und seine Gedanken vorzustellen. Thomas ist ein furchtsamer Kerl¸ ein dreizehnjähriger ist nun mal nicht sehr mutig¸ sondern eher ein wenig naseweis und neugierig¸ vielleicht ein wenig unvorsichtig und vorwitzig. Wir lernen einen Jungen kennen¸ der zwei Bücher sein eigen nennt. Eines um alle Abenteuer aufzuschreiben und eines¸ um lateinische Vokabeln zu lernen. Letztere benötigt er um die Bücher des Spook zu lesen¸ die fast alle in lateinischer Sprache geschrieben sind. Ich glaube¸ wäre ich heute noch mal dreizehn¸ würde ich gern an Stelle von Tom sein. Ich könnte mich gut mit dem Helden der Erzählung gleich setzen. Tom war im ersten Band relativ schüchtern¸ aber mit all den Erfahrungen¸ die er in weniger als einem Jahr erfährt¸ wird aus ihm ein selbstbewussterer junger Mann. Vielleicht ein wenig zu viel für einen Jungen¸ aber genug¸ um sich auch gegen neue Gefahren durchzusetzen. Sein gewonnenes Selbstvertrauen verleitet ihn dazu¸ selbst zu entscheiden¸ was für ihn gut ist. Vor allem¸ während er die Tagebücher seines Lehrers schmökert¸ stellt er fest¸ dass Gregory einer Lamina-Hexe¸ eben jener Meg¸ zugetan war. Das macht die Warnung vor Hexen natürlich hinfällig und Tom hält an der Freundschaft zu Alice fest. Mit dem Tod seiner Eltern macht Joseph Delany aus dem Jungen einen fast erwachsenen Menschen. Bewundernswert ist¸ wie mit Tod und Trauer im Roman umgegangen wird. Weder zu sentimental¸ noch zu oberflächlich.
Alles zusammen genommen ist der Roman als sehr gelungen zu betrachten und dementsprechend empfehlenswert.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355