SOL 2: Die Rebellion des Prinzen
Dies ist eine Rezension aus Der phantastische Bücherbriefdem monatlich von 1980 bis 2021 erschienenen Newsletter vom Club für phantastische Literatur von Erik Schreiber. |
Auf so einem Himmelskörper¸ Ferienlager genannt¸ sitzt Prinz Bascal mit einigen anderen Jugendlichen fest. Für ihn hat dieser Planetoid eher die Bestimmung eines Lagers¸ denn das Auskosten von Ferien. Ihm gelingt mit einer kleinen Gruppe von Jugendlichen¸ der Prinz selbst ist gerade mal 17 Jahre alt¸ ein erster Ausbruch. Mittels eines Trick gelangen sie wieder auf die Erde¸ nur um dort die Bekanntschaft von Xmary zu machen und kurz darauf die der Staatsgewalt. Man führt den Prinzen vor Mutter und Vater¸ diskutiert heftig und bringt die Jugendlichen wieder zurück. Klar macht das keinen Eindruck auf den jungen Prinzen¸ der sich immer mehr zum Herrscher der kleinen Gruppe aufschwingt. Allerdings stellt man verblüfft fest¸ dass einer der Jungen fehlt¸ dafür aber Xmary dabei ist.
Bald darauf findet der nächste Ausbruch von diesem Kleinplaneten statt. Ziel des Prinzen ist eine Rebellion¸ das Aufschrecken der Menschen aus ihrem gewohnten¸ zufriedenen Trott.
Der Roman beginnt mit einem völlig überflüssigen Kapitel¸ das nichts zur Klärung des restlichen Buches beiträgt¸ sogar erst wichtig wird¸ sobald mehrere Teile erschienen und die Handlung vorangetrieben wird. Der hauptsächliche Teil des Buches beschäftigt sich mit dem Prinzen und seinem Gefolge. Was erst ein unbeherrschter Junge ist¸ entwickelt sich bald zu einem Despoten. Dabei wird dem Autor Wil McCarthy das Buch DER HERR DER FLIEGEN von William Golding Pate gestanden haben. Denn¸ alles was sich in dem einsamen durchs All treibende Blockhaus ereignet¸ spielte sich ähnlich auf der einsamen Insel mit den Kindern ab. Man könnte fast sagen es wurde eins zu eins übernommen und nur modernisiert auf diese Welt wiedergegeben. Unter Berücksichtigung diesen Umstandes haben wir eine soziale Fiction¸ in der alle Errungenschaften nur ein Mittel zum Zweck sind. Bascal versucht eine neue Regierungsform zu etablieren¸ vorher jedoch erst einmal die Revolution.
Der Roman zieht sich an vielen Stellen¸ es hat keinen richtigen Fortschritt. Und dass Xmary nur eine illegale Kopie der echten Xmary ist¸ erfährt nur der Leser.
Eine Rezension von: Erik 'vom Bücherbrief' Schreiber https://www.facebook.com/erik.schreiber.355