Söhne des Bösen
Dieser¸ mein erster Roman aus der Edition Metzengerstein hat in mir ein gespaltenes Gefühl hinterlassen. Der Roman von Tom Piccirilli läßt den Leser nach der Lektüre durch das doch recht offene Ende unbefriedigt zurück¸ während der Rest des Romans eine Spannungskurve auf recht hohem Niveau erzeugt. Die düstere Story um die beiden Brüder Samuel und Daniel erinnert¸ gewollt oder nicht gewollt¸ wer weiß das schon zu sagen¸ von Atmosphäre und Dramatik an die Zombie- und andere Gorefilme der 70er Jahre. Dieses Gefühl hat mich von der ersten bis zur letzten Seite nicht losgelassen. Dies ist nur insoweit störend¸ als daß ich das Gefühl nicht los wurde¸ hier ein Buch zu lesen welches nach einem Film geschrieben wurde und nicht¸ die Vorlage für einen Film zu lesen.
Wen diese Umstände nicht stören¸ der wird an diesem Roman uneingeschränkte Freude haben¸ vor allem daran¸ daß das offene Ende eine Fortsetzung wahrscheinlich erscheinen läßt.
Inhaltlich dreht es sich um die beiden Brüder die in einem Herrenhaus weit entfernt von der nächsten Ortschaft leben und dort immer mehr dem bösen Einfluß erliegen¸ der die Gegend rund um das Anwesen durchzieht. Während Samuel langsam in die Fänge des Bösen gleitet¸ tut Daniel dies immer in einzelnen Sprüngen¸ die ihn gleich ein ganzes Stück tiefer in den Höllenschlund bringen. Zu Beginn des Buches ist Daniel schon soweit der Zivilisation entfremdet¸ daß er mehr Tier als Mensch durch die Wälder der Umgebung streift. Samuel hingegen ist mit einer Anhalterin beschäftigt die zur Entzweiung der Brüder im weiteren Verlauf führen könnte.
Neben den 3 Handlungssträngen¸ Daniel¸ Samuel und der Beschreibung des Bösen¸ hat der Leser durch Zeitsprünge noch Einblick in die Vergangenheit der Geschwister¸ die zum Verständnis des Ganzen unerläßlich sind.
Alles in allem ist Söhne des Bösen ein guter Zeitvertreib aber wohl kein Buch¸ daß man mehrfach liest.
Eine Rezension von: Lothar